Jetzendorf
Konkrete Projekte statt Schlagwörter

Jetzendorfer CSU um Manfred Betzin präsentiert ihre Agenda für die nächsten Jahre

12.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:33 Uhr
Die Listenführer der Jetzendorfer CSU: Tobias Furtmayr (von links), Melanie Müller, Andrea Endres und Bürgermeister Manfred Betzin, der bei seiner Wiederwahl auf keinen Gegenkandidaten trifft. −Foto: Ostermair

Jetzendorf - Dass die Jetzendorfer CSU bei der Gemeinderatswahl am 15. März auf junge Kräfte setzt, wurde beim Wahlkampfauftakt von Bürgermeister Manfred Betzin im Gasthaus Hecht in Hirschenhausen betont. Er selbst trete als Bürgermeisterkandidat auch ohne Konkurrenz gerne wieder an, sagte er, werde aber nicht in der Kreispolitik mitmischen. Platz 13 auf der CSU-Kreistagsliste nimmt daher nicht Betzin sondern der Jetzendorfer Ortsverbandsvorsitzende Robert Sellmair ein.

 

Bei der Vorstellung der 16 Bewerber für den Gemeinderat wurde deutlich, dass die Christsozialen auch jungen Frauen aussichtsreiche Listenplätze zur Verfügung stellten. Gleich nach Betzin und Neuling Tobias Furtmayr belegen Melanie Müller und Andrea Endres die nächsten Plätze. Erst dann folgen amtierende Gemeinderäte wie Lorenz Nagl, Edeltraud Huber und Georg Endres. Sellmair hat sich mit dem siebten Platz zufrieden gegeben - und der 66-jährige Ludwig Pfleger, der schon viele Jahre dem Gemeinderat angehört, ist auf dem 14. Platz. Dass Jochen Lojewski aus Altersgründen nicht mehr kandidiert, bedauert man nicht nur in der Partei sondern auch in der Bürgerschaft.

Die Leitmotive und Ziele der Jetzendorfer CSU fasste Betzin so zusammen: "Wir wollen gemeinsam mit ihnen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um unsere Gemeinde zukunftsfähig auszurichten. Bei allen Projekten und Maßnahmen gilt es, den Schutz unserer Umwelt und Arten zu berücksichtigen." Betzin betonte zudem, dass es für die Gemeinde wichtig sei, wirtschaftlich leistungsfähig zu bleiben, um die wachsenden Aufgaben einer Kommune erfüllen zu können. Gleichzeitig wolle man den Bedürfnissen der Erwerbstätigen und Unternehmer sowie der örtlichen Landwirtschaft gerecht werden; zudem seien Vereine sowie Jugend- und Seniorenarbeit im Fokus.

Im Gegensatz zu den Grünen werde man keine Schlagwörter raushauen sondern lieber konkrete Projekte ansteuern. "Man kann nicht nur radikal fordern", entgegnete Betzin den Aussagen der Grünen. In jedem Projekt, das unter seiner Führung angepackt worden sei, sei Klimaschutz betrieben worden. Die Vereinsarbeit in Jetzendorf werde mit jährlich 50000 Euro auf freiwilliger Basis unterstützt.

Jetzendorf werde sich auf die Ganztagesbetreuung der Kinder ab dem Jahr 2023 ausrichten und sich für die Verbesserung der Jugendbetreuung voraussichtlich einem Zweckverband anschließen. Nachdem ein neues Rathaus gebaut werde, biete sich das alte Rathaus für einen Seniorentreff an. Auch ein Mehrgenerationenhaus ist ein Ziel. Mit Infrastruktur vor Ort lasse sich die Umwelt schonen - so sprach Betzin die beschlossene Hackschnitzelheizung für die Schule und das Nahwärmenetz an, das Zug um Zug aufgebaut werden soll.

Als überzogen brandmarkt Betzin die Forderung der Grünen zum ÖPNV, denn für den Nahverkehr sei nicht allein die Gemeinde zuständig. Eine Buslinie von Jetzendorf nach Geisenfeld zu verlangen, sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll, meinte er. Die CSU wolle lieber bei Bedarf das Ehrenamtsauto stärker einsetzen.

Wichtige Aufgabe der Gemeinde in den nächsten Jahren seien die Bereiche Straßenbau, Wasser, Kanal und Breitbandausbau. Unmissverständlich gab Betzin zu verstehen, dass in den nächsten Jahren keine größeren Wohngebiete ausgewiesen werden sollen, sondern die CSU auf Innerortsverdichtung setzt. Vielmehr müsse man sich Gedanken über eine weitere Kindergarten-Gruppe machen. Das umstrittene Gewerbegebiet im Westen Jetzendorfs verteidigte Betzin, weil hier kleinere Unternehmer aus Jetzendorf Arbeitsplätze vor Ort schaffen können. Mit der Nachbargemeinde Hilgertshausen-Tandern soll ein Mitfahr-Bankerl zum nahen Freibad Ainhofen entstehen.

PK

Josef Ostermair