Schrobenhausen
Konjunkturlokomotive Export

15.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:09 Uhr

Expertenrunde: Die Fachleute der IHK und der Handwerkskammer bieten ihre Unterstützung bei Exportgeschäften an. - Foto: Limmer

Schrobenhausen (SZ) Derzeit ist jeder fünfte Arbeitsplatz in der Region direkt oder indirekt vom Export abhängig. Nach Schätzungen der IHK und der Handwerkskammer erschließen 800 Betriebe aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Märkte im Ausland.

Das sind Firmen aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk. Ludwig Schlosser, Vorsitzender des IHK-Gremiums Neuburg-Schrobenhausen, ist überzeugt: "Der Export wird immer wichtiger." Denn die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zeige nach unten. In 20 Jahren würden laut Studien vier Millionen Menschen weniger in Deutschland leben. "Auch die bayerischen Betriebe müssen sich mehr und mehr Kunden im Ausland suchen", so Schlosser.

Um auch kleinen und mittelständischen Betrieben die Chancen aufzuzeigen, die ausländische Märkte bieten, haben IHK und Handwerkskammer die Veranstaltungsreihe Export-Tournee Bayern ins Leben gerufen. Dort können sich Unternehmer über das Auslandsgeschäft informieren, sowie Tipps zu Fördermöglichkeiten und Einstiegschancen einholen. "Etwa 80 Prozent der Handwerksbetriebe sind auf einen engen regionalen Absatzraum beschränkt", erklärt Barbara Peinel. Für die sei der Export kein Thema. Doch für den Rest gäbe es noch Potenzial, den Schritt über die Grenze zu wagen, so die Abteilungsleiterin für Außenwirtschaft bei der Handwerkskammer.

Etwa 6,6 Prozent der Handwerksunternehmen seien im Export tätig, rechnet Barbara Peinel vor. Bei den 1600 Handwerkern im Landkreis bedeute dies, dass rund 110 Betriebe das Ausland für sich entdeckt hätten. Zu den wichtigsten Partnern des Handwerks zählen Österreich Schweiz und Italien. "Wir bieten Hilfe von der Angebotserstellung bis zum Zoll", sagt Peinel. Wichtiger Punkt sei die Organisation von Messebeteiligungen im In- und Ausland, auf denen sich die Handwerker präsentieren können. Das Ziel sei, den Unternehmern die Berührungsängste mit einem Auslandsengagement zu nehmen und sie gut vorzubereiten.

"Innovation ist ein wichtiger Rohstoff in Bayern", sagt Ludwig Schlosser. Die Exportwirtschaft habe sich nach der Wirtschaftskrise wieder erholt. Bis November 2010 seien die Exporte der bayerischen Firmen im Vergleich zu 2009 um 17,4 Prozent gestiegen. Die bedeutendsten Absatzmärkte für bayerische Produkte seien die USA gewesen gefolgt von Österreich, China und Italien. Die bayerische Industrie würde rund 53 Prozent ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaften, so Schlosser. Im Landkreis sei der Anteil beim verarbeiteten Gewerbe rund 30 Prozent. " Da ist noch Potenzial nach oben", meint Schlosser.