Wolnzach
Kompetent und informativ

Großes Interesse bei Landwirtschaftsforum im Hopfenmuseum Referent Rainer Langosch begeistert

15.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Kamen bestens an: die beiden Referenten Robert Högl (von links) und Rainer Langosch. - Foto: Schmid

Wolnzach (WZ) Auf sehr großes Interesse ist das achte Landwirtschaftsforum gestoßen. Das Thema "Zukunftsperspektiven" sprach zahlreiche Landwirte an. Geboten waren am Donnerstagabend im Hopfenmuseum vier Stunden umfassende Information.

Für viele Bauern ist das Landwirtschaftsforum der Hallertauer Volksbank bereits fester Bestandteil des jährlichen Terminkalenders und Garant für kompetente Referenten. Und so verwundert es auch nicht, dass für das Forum bereits vor genau einer Woche ein Aufnahmestopp verhängt werden musste. Neben Andreas Streb, Vorstandsmitglied der Hallertauer Volksbank, sprachen auch Hopfenkönigin Sabrina Schmalhofer und Vizekönigin Evi Eisenmann Begrüßungsworte, um dann den beiden Referenten Rainer Langosch und Robert Högl die Bühne zu überlassen.

Hauptreferent Langosch ist Professor an der Hochschule Neubrandenburg und Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften. Er hält dort die Lehrveranstaltungen für den Masterstudiengang Agrarmanagement, worüber er auch Bücher veröffentlicht hat.

Fast zwei Stunden lang hingen die Besucher förmlich an den Lippen des Hamburgers, nicht zuletzt, weil er sein strukturiertes Fachwissen mit einer gehörigen Portion Humor spickte. Viele seiner Aussagen sprachen den Zuhörern direkt an, auch wenn er gleich zu Anfang betonte: "Ich werde nicht über Hopfen reden. Da kann ich nur verlieren." Seinen Vortrag gliederte er in drei Kapitel: das eigene Unternehmen verstehen, Trends, die der Branche zu schaffen machen und schließlich vier Folgerungen für die Führung eines landwirtschaftlichen Unternehmens.

Dieses Unternehmen Landwirtschaft stellte er als Haus mit neun Zimmern dar, das vom Erfolg überdacht ist. Dabei benannte er die neun Zimmer mit Markt, Struktur, Finanzen, Produkte, Ziele, Mitarbeiter/Führung, Prozesse, Standort/Ressourcen und Know-how. In jedem Zimmer stellte er eine Frage und ließ sie von drei Mustercharakteren - dem Macher, dem Unternehmer und dem Vorsichtigen - beantworten. Dieses Unternehmenshaus ist ein Sprachbild, in dem die Zimmer einem Businessplan entsprechen. Sie umreißen gleichzeitig die Aufgabenfelder der Unternehmensführung und bieten eine einfache und schlüssige Struktur für eine Stärken-Schwäche-Analyse. Im Anschluss stellte der Professor dem Publikum die vier Trendgruppen der Step-Analyse zur Unternehmensführung vor. "Die Branche hat allen Grund zum Selbstbewusstsein", sagte der Professor und belegte mit Fakten, was in der Landwirtschaft alles möglich ist. Nur bei der Aussage, Landwirtschaft sei "das älteste Gewerbe der Welt", hörte man unter tosendem Gelächter so manchen Einwand aus dem Publikum. Langosch appellierte an die Landwirte, sich nicht zu scheuen, nicht nur selbst, sondern auch andere immer mal wieder kritisch auf das eigene Unternehmen schauen zu lassen. Sein Tipp: "Sie müssen sich entscheiden". Entweder man hebe sich als Differenzierer von den anderen ab, beispielsweise durch eine eigene Marke, eigenes Design oder ein bestimmtes Produkt oder man achte als Kostenführer auf die Prozesse. Aber: "Beides gleichzeitig geht nicht."

Nach Langosch gab es einen Aus- und Rückblick von Robert Högl, Kundenbetreuer der Hallertauer Volksbank für Agrar. Dabei verwies er auch gleich auf einen geplanten Besuch der Agritechnika am 18. November, zu dem man sich ab Oktober anmelden könne. Die Einzelbetriebliche Investitionsförderungen EIF waren ebenso Thema wie die Milchsonderhilfe und weitere finanzielle Unterstützungen. Zum Schluss gab er bekannt, dass die Hallertauer Volksbank seit 2015 als erste Genossenschaftsbank Bayerns nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert ist.