Riedenburg (er) Die Altmühlbühne Riedenburg hat mit ihrem jüngsten Stück "Am Wegweiser zum 7. Himmel" das wohl anspruchsvollste Stück in ihrer 15-jährigen Theatergeschichte gespielt. Die Mitglieder der Gruppe sind froh, dass auch das Publikum begeistert war.
Es war mit elf Bühnenakteuren und einem wechselnden Bühnenbild eine der größten und aufwendigsten Inszenierungen der Altmühlbühne. Dass diese ungewöhnliche Komödie aus der Feder von Maximilian Vitus mit dem szenischen Wechsel in einen Traum und Rückkehr in die Realität auch für das Publikum eine besondere Herausforderung sein würde, war für die szenische Leiterin Bettina Mansdorfer von Anfang an klar. "Ich war mir total bewusst, dass dieses Stück ein Risiko ist. Aber die Zeit war reif dafür und für mich als Regisseurin blieb die spannende Frage, wie es die Zuschauer annehmen würden", verriet sie nach der umjubelten letzten Aufführung am Samstagabend.
Sie hat seit der Premiere am 18. November und insgesamt neun Vorstellungen viele Reaktionen erhalten. "Die Leute haben das Stück beim Hinausgehen nicht hier gelassen, sondern mit heimgenommen, zu Hause darüber geredet und uns Tage danach darauf angesprochen. Das finde ich fantastisch", sagt sie strahlend über diesen tief gehenden Erfolg.
Ein ähnliches Resümee zieht auch die Vereinsvorsitzende Annemarie Lauerer. Ebenso wie die anderen Darsteller hatte sie den Eindruck, dass jede einzelne dieser Vorstellungen einschließlich der Generalprobe ihren eigenen Charakter hatte. "Weil die Zuschauer jedes Mal anders reagiert haben. Das Publikum war überrascht. Es hat Zeit gebraucht, um den Wechsel von der gespielten Realität in der frostigen Almhütte zum gespielten Traum in der Bauernstube und wieder zurück einzuordnen", lautet ihr Eindruck. Auch bei ihr kam sowohl spontan als auch vielfach im Nachhinein viel positive Resonanz an. Selbst wenn mancher Zuschauer vom überraschenden Schluss des Stückes noch leicht verwirrt aus dem Saal ging. Sie und ihre Bühnenkollegen waren in den vergangenen Tagen mehrfach auf das schauspielerische Können angesprochen worden, ohne das so ein anspruchsvolles Stück nicht zu realisieren wäre. "Ich bin überzeugt, so etwas kann man nur mit reichlich Erfahrung überzeugend und für das Publikum attraktiv herüberbringen", lautet ihr Fazit nach den monatelangen Proben und Anstrengungen.
Ihr Lob an die Zuschauer bei den durchweg sehr gut besuchten Vorstellungen fällt bestens aus. "Wir sind mit unserem Publikum höchst zufrieden. Wir hatten das Gefühl, dass die Leute im gesamten Stück viel gefesselter waren als in den Komödien in den Jahren zuvor", formuliert sie den Eindruck des Bühnenteams. Noch etwas bleibt beim Ensemble der Altmühlbühne haften. "Wir freuen uns, dass uns das Publikum diesen Stellenwert zubilligt, so ein Stück packend zu inszenieren und uns seit Jahren die Treue hält", betont die Vereinsvorsitzende.
Doch nach dem letzten Vorhang und trotz des überschwänglichen Applauses bleibt bei vielen von ihnen ein zwiespältiges Gefühl. "Es ist eine Mischung. Zum einen sind wir froh, dass alles so erfolgreich zu Ende gegangen ist und gleichzeitig ist es schade, dass es wieder vorbei ist. Nach den Proben sind die Aufführungen die Kür und die Belohnung für die vielen Probentage", erklärt Lauerer. Mit ihrem Wegweiser zum 7. Himmel hat sich die Altmühlbühne aber auch ein hohes Niveau für die nachfolgenden Inszenierungen gesetzt. Regisseurin Bettina Mansdorfer ist sich bewusst, dass sie und ihr Ensemble damit eine Verpflichtung gegenüber dem Publikum eingegangen sind. "Wir werden uns daran orientieren, es bleibt spannend mit uns", verspricht sie.
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