Breitenbrunn - Die Kommunalwahlen haben den Marktrat in Breitenbrunn gehörig durcheinander gewirbelt.
In der kommenden Wahlperiode gehören gleich neun neue Gesichter dem 16 Sitze umfassenden Gremium an. Zu denen gehört auch Martin Kobl von der Bürgerliste Breitenbrunn. Im Gespräch mit unserer Zeitung stellt er sich und seine Ziele vor und erläutert, wie er die künftige Zusammenarbeit mit seinen Kollegen sieht.
Der 33-Jährige ist in Breitenegg aufgewachsen. Er wohnt mit Ehefrau Simone und der zweieinhalb Jahre alten Tochter Elise in der Obergasse in Breitenbrunn im denkmalgeschützten ehemaligen "Kratzer-Haus". Im Mai erwarten Kobl und seine Frau ihr zweites Kind. Vor 14 Jahren hat der neue Marktrat am Gymnasium in Parsberg Abitur gemacht. Es folgten der Zivildienst im Seniorenzentrum Parsberg, ein Studium der Politikwissenschaft, das er mit dem Bachelor abgeschlossen hat, sowie ein Studium für das Lehramt am Gymnasium in den Fächern Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Nach dem Referendariat in Regensburg unterrichtet er nun dort an einer Fachoberschule.
Kobl ist ein unbeschriebenes Blatt in der Kommunalpolitik. "Aber ich war schon immer politisch interessiert, deswegen auch das Studium der Politikwissenschaft", erzählt er. Das Interesse an der Kommunalpolitik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. "Mein Großvater Albert Braun war von 1960 bis 1984, in Zeiten in denen auch die Gebietsreform umgesetzt werden musste, für die CSU Bürgermeister von Breitenbrunn. Mein Vater Gerd Kobl hatte für Freie Wähler und UPW neun Jahre lang einen Platz im Gremium inne", berichtet er. Kobl ist auch in den Vereinen der Gemeinde vernetzt. Beispielsweise ist er Vizevorsitzender und aktiver Fußballer beim Sportverein sowie Mitglied im Gesangverein und im Kirchenchor.
"Engagement zeigen, Zukunft mitgestalten, unterschiedliche Interessen zusammenbringen und Breitenbrunn für die Zukunft und die Herausforderungen unserer Zeit gut aufstellen. " Das war nach den Worten Kobls seine Motivation, enger in das politische Geschehen in der Marktgemeinde einzusteigen und sich zusammen mit sieben Gleichgesinnten in der neu gegründeten Bürgerliste Breitenbrunn (BLB) um einen Sitz im Marktratsgremium zu bewerben.
Dass er gleich beim ersten Versuch das Vertrauen der Wähler erhalten hat, freut Kobl genauso wie die Tatsache, dass ihm mit Stefan Mosandl ein weiterer Kandidat der Bürgerliste dorthin begleiten kann. "14,3 Prozent der Stimmen haben wir aus dem Stand heraus erreicht und das kann sich sehen lassen", sagte er. Mit diesen zwei Sitzen ist die Bürgerliste sozusagen das Zünglein an der Waage, denn sowohl die Christlich-Sozialen, als auch die Freien Wähler, verfügen über sieben Sitze im künftigen Marktrat.
"Als junges Team wollen wir Schwung und Mut in der Gemeindepolitik zeigen und dabei nicht nur die junge Generation repräsentieren, sondern ein Sprachrohr aller Generationen sein und die Zukunft aktiv mitgestalten", lautet die Devise der Bürgerliste. "Und mit viel Schwung geht es nun bald in die ersten Sitzungen", kündigt Kobl an. Dabei sieht er die Bürgerliste als unabhängige Kraft, die sich zwischen CSU und Freie Wähler um einen Ausgleich bemühen möchte. "Als Gruppe wollen wir unter anderem eine ökologische Perspektive in den Marktrat bringen und viele Maßnahmen aus unserem Wahlkampf-Programm umsetzen, die wenig Geld kosten, aber viel Gutes für das Image von Breitenbrunn bewirken werden", gibt sich Kobl zuversichtlich. Dabei gehe es zum Beispiel darum, die einzigartige Natur in der Gemeinde zu schützen und zu bewahren, Breitenbrunn besonders für junge Familien, aber auch Touristen, attraktiver zu machen, Geschäfte, Gastronomie, Vereine und erzieherische Einrichtungen am Leben erhalten.
"Mir persönlich ist der Tourismus wichtig und da will ich mich mit Engagement für ein besseres Angebot und eine gezieltere Werbung einsetzen", nennt Kobl eine seiner Antriebsfedern: "Dass es unsere wunderschöne Natur- und Kulturlandschaft mit ihren einzigartigen Lebensräumen für Mensch und Tier zu bewahren gilt, erkennen immer mehr Menschen.
Diesem gewachsenen Umweltbewusstsein möchte ich mit meiner Arbeit Rechnung tragen und dafür Sorge tragen, dass sich der Markt Breitenbrunn in der öffentlichen Wahrnehmung als ökologischer Vorzeigeort etabliert. " Ladesäulen für E-Mobilität, Anreize für klimafreundliches Bauen sowie die Förderung ökologischer, nachhaltiger Bewirtschaftung der Kulturflächen seien hier nur einige seiner Ideen.
swp
