Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt steht möglicherweise vor einer spektakulären Verpflichtung. Wie der DONAUKURIER erfuhr, steht der Regionalligist mit dem 200-fachen Bundesligaprofi Andreas "Zecke" Neuendorf in Verbindung.
Der 32-jährige Berliner ist seit 13 Jahren ein Kind der Bundesliga und spielte überwiegend in seiner Heimatstadt bei Hertha BSC (149 Spiele/ 15 Tore) sowie für Bayer Leverkusen (51/1). Am Saisonende wurde der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler nicht mehr verlängert, so dass der Familienvater nun auf Vereinssuche ist.
"Reizt mich persönlich"
Wie sein Berater Thorsten Weck gegenüber unserer Zeitung bestätigte, hat Neuendorf ein Angebot des griechischen Erstligisten AO Xanthi (neuer Sportdirektor ist dort Hannes Bongartz) vorliegen. Außerdem gibt es eine Anfrage aus Zypern. Auch Rostock, Mainz und St. Pauli sollen an dem Mittelfeldmann interessiert sein. Beim Namen FC Ingolstadt 04 gab sich Weck gestern bedeckt: "Da muss ich erst einmal mit Zecke reden, ob für ihn ein Wechsel in die Regionalliga in Frage kommt."
Ganz so abwegig ist das aber doch nicht, denn bereits heute trifft sich FC-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Jackwerth mit Neuendorf und dessen Berater zu einem ersten Gespräch. "Die ganze Sache würde mich persönlich reizen, weil er ein Riesentyp ist. Aber wir wollen erst einmal sehen, ob das für uns überhaupt machbar ist. Wenn Neuendorf einen Dreijahresvertrag will, kann er gleich wieder nach Hause fahren." Der Kontakt zu Neuendorf, der seinen kuriosen Spitznamen einem Zeckenbiss während eines Trainingslagers verdankt, kam über den bisherigen FC-Abwehrchef Oliver Schmidt zustande, der "Zecke" einst bei Hertha BSC Berlin kennen gelernt hatte. Beim Freundschafts?spiel am 22. Mai in Ingolstadt sahen sich die beiden wieder.
Position gesucht
Für Jackwerth, der mit Heiko Gerber (VfB Stuttgart) bereits einen Bundesligaprofi verpflichtet hat, soll eine Verpflichtung Neuendorfs aber nicht zum Abenteuer werden. "Wir wollen zwar, dass jeder Spieler Druck hat, aber wir brauchen auch kein Theater. Mehr als 23 Mann sollten nicht im Kader sein, und abgeben wollen wir auch keinen mehr. Darum müssen wir sehen, ob und wie wir Neuendorf in die Mannschaft einbauen können. Eigentlich ist er ein klassischer Zehner, aber für diese Position haben wir mit Jungwirth und Leitl ja schon zwei Spieler", rätselt Jackwerth noch um das optimale Einsatzgebiet für Neuendorf. Dieses Luxusproblem sollte dann aber Trainer Jürgen Press lösen, der bereits am kommenden Montag das Team zum ersten Training versammelt.
Für FC-Torwart Marco Sejna, ebenfalls ein Berliner Jung’, ist der Fall Neuendorf jedenfalls klar. "Wenn man so einen Spieler haben kann, muss man ihn holen. Er ist ein verrückter Vogel, ein solcher Typ würde uns gut tun."
