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Kommentar: Linke hinterlässt bestelltes Feld

14.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr
Thomas Linke −Foto: DK

Der Abschied von Thomas Linke beim FC Ingolstadt ist ohne Frage ein Paukenschlag. Der 47-Jährige hat die Erfolgsgeschichte der Schanzer in den vergangenen Jahren mitgeschrieben. Der wohl größte Verdienst des langjährigen Sportdirektors ist dabei, dass sein Abgang den Verein nicht aus der Bahn wirft.

Denn auch wenn der Klub mit Linke eines seiner Gesichter verliert, wird kein Chaos ausbrechen. Ein Großteil der Mannschaft aus der vergangenen Erstliga-Saison ist noch da, bis auf die beiden Abgänge Mathew Leckie und Pascal Groß, die Ausstiegsklauseln besaßen, sind alle Akteure vertraglich fest an den FCI gebunden. Natürlich könnte der eine oder andere den Klub noch verlassen. Dann allerdings wird der FCI gutes Geld verdienen, das reinvestiert werden kann - auch dank Linke.

 

FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner, zu dem der Sportdirektor stets einen guten Draht hatte, wird Linkes Position vorerst ausfüllen. Zuletzt brachte Gärtner bereits die Verpflichtung von Topstürmer Stefan Kutschke und die wichtigen Vertragsverlängerungen mit Almog Cohen und Marvin Matip unter Dach und Fach.

Allerdings verliert der FCI mit Linke auch ein wenig Glanz. Der Champions-League-Sieger und Vizeweltmeister war zwar nie ein großer Lautsprecher, brachte aber einen Hauch von Weltfußball mit nach Ingolstadt. Viel wichtiger noch: Linke hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er ein Fachmann ist. Auch wenn sicherlich nicht jeder Transfer einschlug, so war der Sportdirektor doch stets darauf bedacht, überlegte und wirtschaftlich seriöse Entscheidungen zu treffen.

Mit Linke verliert der FC Ingolstadt einen wichtigen Eckpfeiler, doch das Grundgerüst gerät nicht ins Wanken. Dass sich der Verein in absehbarer Zeit um einen Nachfolger bemühen wird, scheint klar. Nicht zuletzt Thomas Linke selbst hat gezeigt, dass der FCI einen Sportdirektor braucht.