KOMMENTAR

18.06.2021 | Stand 18.06.2021, 20:24 Uhr

Es ist bezeichnend, dass ein langjähriger Köschinger Marktgemeinderat am Freitagvormittag im Telefongespräch mit dem DK bekannte, dass er nachts nicht schlafen konnte. Der Streit in der jüngsten Sitzung hatte offenbar seine Spuren hinterlassen. Für den außenstehenden Beobachter ist dieser nur ein Glied in einer mittlerweile wachsenden Kette an Auseinandersetzungen, die sich gerade seit dem Thema Holzheizkraftwerk immer wieder auftun.

Nun sind diese nicht auf einem Niveau, das hinterher kein versöhnliches Geplänkel unter den Markträten mehr zulässt. Das bleibt hoffentlich so - eine gesunde Demokratie lebt schließlich vom Abwägen aller Fürs und Widers. Dass dies angesichts der Verschuldung einer Kommune auch einmal hitziger werden kann, soll erlaubt sein. Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen aber niemanden weiter. Wie es besagter Köschinger so schön auf den Punkt brachte: Der Marktrat ist kein Gremium mit Platz für eine Opposition, sondern eins, das die beste Entscheidung für den Bürger treffen sollte. Und zwar gemeinsam.

Tanja Stephan