Ehekirchen
Kommandanten der Feuerwehr Ehekirchen bleiben im Amt

Vorsitzende wechseln komplett - Aktivitäten müssen wieder hochfahren

07.09.2021 | Stand 11.09.2021, 3:35 Uhr
Der neue Vorstand der Feuerwehr Ehekirchen (v.r.): Stefan Marb (Kommandant), Manuel Habersetzer (Vize-Kommandant), Michael Mittelhammer (Vorsitzender), Manuel Bolzer (Vize-Vorsitzender), Tobias Mittelhammer (Kassier), Maximilian Schmidt (Vertrauensmann), Hannes Hörmann (Schriftführer). −Foto: Budke

Ehekirchen - Ein halbes Jahr später als sonst fand heuer die Jahresversammlung der Feuerwehr Ehekirchen statt, bei der der neue Vorstand gewählt wurde. Die Einsatzstunden haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf ein Viertel reduziert und Übungen fanden wegen Corona keine statt. Jetzt sollen die Aktivitäten wieder hochgefahren werden.

Der Noch-Vorsitzende Markus Köglsperger begrüßte die Gäste. Gekommen waren Thomas Braun als Vize-Bürgermeister der Gemeinde, der gleichzeitig Feuerwehrreferent ist, sowie Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier und Kreisbrandinspektor Peter Mayer, der ja Ehekirchener ist. Köglsperger wies darauf hin, dass es 2020 keine Veranstaltungen gegeben habe, auch heuer nicht mehr viel stattfinden könne und wie es nächstes Jahr aussehe, "da lassen wir uns überraschen." Anschaulich wurde diese Situation im Kassenbericht: Etwa 25 Euro waren 2020 für Verpflegung ausgegeben worden: "Das ist sonst einer unser größten Posten", wusste Kassier Tobias Mittelhammer. Zumindest war die Kasse einwandfrei geführt, so dass die Entlastung einstimmig erfolgte.

Es ging relativ zügig im Bericht des Kommandanten Stefan Marb voran. Mit 63 aktiven Mitgliedern, davon fünf Frauen, sind die Freiwilligen in Ehekirchen gut aufgestellt, aber Marb bat trotzdem: "Mitgliederwerbung ist wichtig." Mit Corona war die Devise, so wenig Einsätze wie möglich zu fahren. So kamen 2020 nur 643 Einsatzstunden zusammen. Zum Vergleich: 2019 waren es etwa 2500 Stunden. Marb erzählte von der Unterstützung beim Corona-Drive-In im März: "Die Stimmung war mulmig, als der Katastrophenfall ausgerufen wurde." In der Folge gab es im gesamten Jahr keine Übungen, allerdings insgesamt 87 Einsätze. Darunter war auch der Brand in Seeanger Ende August: "Das war ein ziemlich großer Einsatz", erinnerte Marb, "der Feuerschein war bis Ehekirchen sichtbar." Gebrannt hatte ein Strohlager, der Zugang war nicht möglich und die Löscharbeiten schwierig. Die Ehekirchener Wehr war dafür zuständig, dass der Brand nicht auf die benachbarte Biogasanlage übergreifen konnte.

Von diesen 87 Einsätzen leisteten die Sanitäter vor Ort (SanvO) mit 49 Hilfeleistungen den größten Anteil. Herbert Feigl betonte als Leiter der SanvO die Bedeutung für die Menschen: "Wenn man zu den Leuten kommt und die sagen: ,Ein Glück, dass ihr da seid', dann weiß man, warum man das macht." Er freute sich über drei Neuzugänge und zwölf Aktive. Auch bei den Atemschutzträgern gab es sechs Neueinsteiger - 23 einsatzfähige Atemschutzträger stellt Ehekirchen nun. In der Jugendabteilung sind derzeit sieben Jungen und sieben Mädchen aktiv. Sie haben bei einem Ideenwettbewerb des Innenministeriums einen Gutschein über 500 Euro gewonnen. In Zusammenarbeit mit der Kelterei Heckl haben sie den "Feuerwehrsaft, der besondere Kraft verleiht" entwickelt, nun dient es als Werbemittel bei der Ansprache von Jugendlichen.

Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier war nicht traurig über die geringere Zahl an Einsatzstunden: "Jeder Einsatz weniger ist ein persönliches Schicksal weniger. Bezüglich Übungen war es ein schlechtes Jahr - jetzt wird es Zeit, dass wir wieder hochfahren." Dazu muss in Ehekirchen neue Ausrüstung beschafft werden, zudem muss die Absauganlage in der Fahrzeughalle umgebaut werden. Hier wird auf die Gemeinde eine Bestellung "im fünfstelligen Bereich" zukommen, vermutete Braun und wagte eine Vorhersage für die Entscheidung im Gemeinderat - der Posten wird wahrscheinlich im September auf der Tagesordnung stehen: "Das sind keine Luxusartikel - ich gehe davon aus, dass das durchgehen wird."

Kommandant Stefan Marb wie auch Vize-Kommandant Manuel Habersetzer stellten sich wieder zur Verfügung und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Anders sah es im Vereinsvorstand aus, denn viele, die hier bisher Verantwortung übernommen hatten, standen nicht mehr zu Wahl. So löst nun Michael Mittelhammer den vorherigen Vorsitzenden Markus Köglsperger ab - er wurde mit einer Gegenstimme gewählt. Alle anderen Vorstandsmitglieder kamen ohne Gegenstimme ins Amt, dazu gehören unter anderem der Vize-Vorsitzende Manuel Bolzer sowie die beiden Vertrauensleute Julian Karmann und Maximilian Schmidt. Neu ist, dass die Vertrauensmänner nun sechs Jahre im Amt bleiben - dies wurde mit einer Satzungsänderung nach der Wahl beschlossen.

DK