Kolumne: Trübe Tage für Schalke und Köln

04.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:32 Uhr
Null Problemo: Borussia Mönchengladbach feierte beim 1. FC Köln einen lockeren Derbysieg. −Foto: Becker (dpa)

Das vorübergehende Reiseverbot gegen die Zugvögel der Fußballwelt wird erst an diesem Montag verhängt, also mitten im Herbst. Dann sollte wieder etwas Ruhe einkehren. Rund um den dritten Spieltag der Ersten Bundesliga haben die Flughelfer der Profis aber sicher noch einmal ganz genau hingeschaut – so wie wir.

Vielleicht wäre es für den 1. FC Köln im Derby gegen Borussia Mönchengladbach eine Hilfe gewesen, wenn den Gastgebern mehr als 300 Fans hätten einheizen dürfen. Für Gladbach wurde es vor diesiger Kulisse jedenfalls ein lockerer 3:1-Auswärtssieg. Einen ähnlichen Herbstspaziergang auf dem Rasen sahen die Drachen auf der Ehrentribüne des Signal-Iduna-Parks beim 4:0-Erfolg des BVB gegen den SC Freiburg. 

Schafft Favre endlich den großen Wurf?

Der hochtalentierten Dortmunder Mannschaft sind keine Grenzen gesetzt. Die Frage ist nur, wer die Kastanien aus dem Feuer holt, wenn es Gegenwind gibt. Man laubt es kaum: Lucien Favre ist zwar der punktbeste Trainer der Klubgeschichte (2,13 pro Partie), hat aber noch keinen nennenswerten Titel mit den Schwarz-Gelben gewonnen. Bleibt das so, muss sich der Schweizer warm anziehen.

Was wird aus Baum und Schalke?

Apropos: Warum tut Manuel Baum sich den Job als Trainer des FC Schalke 04 an? Drei Gründe: das Gehalt, von dem man mehr kaufen kann als Kekse, Tee und eine Kuscheldecke für kalte Abende. Zweitens muss er nicht mehr mit TV-Experte Lothar Matthäus bei Sky zusammenarbeiten. Und drittens: Als ausgebildeter Lehrer hat Baum ein natürliches Bedürfnis, den Leistungsschwachen zu helfen.  

Aber schafft er Schalke oder schafft Schalke ihn? Die 0:4-Klatsche bei Spitzenteam RB Leipzig taugt nicht als Gradmesser. Baum hat eine Chance verdient. Aber die rote Laterne leuchtet für mindestens zwei weitere Wochen königsblau. S04 ist nicht erst seit vergangenen Samstag dort, wo man das Obst zu dieser Jahreszeit häufig findet. Am Boden.

Florian Wittmann