Kolumne: Triple für Paderborn

28.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:30 Uhr
Bravo, SC Freiburg: Unter Trainer Christian Streich gelang den "Galliern der Liga" erneut eine starke Saison. −Foto: dpa

Die 57. Saison der Ersten Bundesliga ist, die beiden Relegationspartien einmal ausgenommen, Geschichte. Ein passender Zeitpunkt, oftmals unbesungene Helden der Spielzeit zu ehren. Diesmal gewinnt der FC Bayern nichts – versprochen. Der SC Freiburg hat seinen Ruf als gallisches Dorf der Liga wacker verteidigt. Am Samstag verprügelten die Breisgauer die Legionäre vom FC Schalke 04 mit 4:0 und landen in der Abschlusstabelle mit starken 48 Punkten auf Platz acht. Den Zaubertrank dafür mixte Trainer Christian Streich.

Vom SCF-Majestix gab es für Streich als Belohnung kürzlich eine Vertragsverlängerung und von unserer Zeitung den „Sei stets du selbst“-Award. Während sich einige Trainer in komplizierten Sätzen verbiegen („Wir sind total fokussiert auf unseren Matchplan“), meint „Miraculix“ Streich wohl das Gleiche, erklärt die Freiburger Devise aber ganz authentisch so: „Meine Jungs hän oifach Luscht, z’kickä.“ Beim Teutates!

Der SC Paderborn steigt ab, jedoch nicht sang- und klanglos. Denn immerhin gibt es gleich drei Titel zu feiern. Da wäre zum einen der Preis für die schrecklichste Torhymne. Kennen Sie den Hit „Hermann Löns, die Heide brennt“ von der Band Scheunenrocker? Eine ganz fiese Blutgrätsche für die Ohren. Gott sei Dank hat der SCP nur 21 Mal im eigenen Stadion getroffen - schlimm genug. Auch Coach Steffen Baumgart hat ein Echo hinterlassen. Ohrenbetäubende Kommandos, die auch in vollen Stadien gut zu verstehen waren: Baumgart ist der „Lautsprecher der Liga“. Kompliment!

Vor der Saison leisteten die Paderborner einen Schwur: „Wir wollen den Gegnern wehtun.“ Ein Fall für Ostwestfalens letzten Ritter Klaus Gjasula, den einzigen Bundesliga-Profi mit Helm. Der 30-Jährige brachte es in 29 Schlachten auf 17 gelbe Karten. Voller Einsatz und Tugendhaftigkeit bis zum Ende garantieren die Walter-Frosch-Gedächtnismedaille. Bravo! Lieber SC Paderborn, herzlichen Glückwunsch zum Triple und bis bald.

Florian Wittmann