Knuffige Oldies zu bestaunen

28.09.2006 | Stand 03.12.2020, 7:30 Uhr

Beilngries/Riedenburg (DK) Das Goggomobil ist mit 281 000 gebauten Exemplaren der erfolgreichste Kleinstwagen der Nachkriegszeit. Ab heute tuckern 19 Oldies durch das Altmühltal, wo sie an mehreren Stationen zu sehen sind. Die traditionelle Herbstausfahrt der Goggomobil- und Glasfahrer-Gemeinschaft Dingolfing führt ins schöne Altmühltal.

Mit 19 Kleinwagen aus den 1950er Jahren, nämlich 18 Goggomobilen und einer zum Feuerwehrauto umgebauten BMW Isetta als Schlussfahrzeug, wird am heutigen Freitag Beilngries angesteuert. Hier können die knuffigen Oldies ab etwa 18 Uhr am Kirchplatz beziehungsweise vor dem Viersternehotel Millipp besichtigt werden. Am Samstag geht es zunächst hinauf auf das Schloss Hirschberg, wo die Goggofahrer um 10.30 Uhr zu einer Führung erwartet werden. Danach zieht die Karawane weiter nach Berching und wird gegen 13 Uhr im malerischen Zentrum der Sulzstadt eintreffen. Um 16 Uhr machen die Goggos einen Ausflug zum Technikmuseum Kratzmühle.

Der Heimweg führt dann am Sonntag über Riedenburg, wo die Falknereivorführung auf der Rosenburg (11 Uhr) und das Kristallmuseum in der Faßlwirtschaft (12.30 Uhr) Etappenziele sind, und Essing (14.45 Uhr/Holzbrücke). Letzter Zwischenstop im Landkreis Kelheim ist um 15.30 Uhr am Langquaider Marktplatz.

Die Ausfahrten des etwa 100 Mitglieder zählenden Dingolfinger Goggoklubs führten in den vergangenen Jahren schon bis an den Gardasee und ins winterliche Kitzbühel. Der ultimative Härtetest für die kleinen Zweitakter ist für nächstes Jahr vorgesehen. Da plant Tourenleiter Helmut Riemer einen mehrwöchigen Trip nach Marokko in Nordafrika. "Andere Extrem-Goggomobilisten haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass so etwas machbar ist", vertraut Riemer ganz auf die robuste 50er-Jahre-Technik.

Es wurden rund 281 000 Goggomobile fabriziert. Sein Hersteller, die Hans Glas GmbH im niederbayerischen Dingolfing, baute später neben dem zwischen 13,6 und 20 PS "starken" Rollermobil auch "richtige" Autos hin bis zum 160 PS leistenden Achtzylinder-Sportcoupe. Die großen Glas-Wagen hatten aber nicht annähernd den Markterfolg des kleinen Goggomobils. Dessen Produktion wurde erst 1969 von BMW, das die Firma Glas drei Jahre zuvor übernommen hatte, eingestellt. Das ehemalige Goggo-Werk Dingolfing entwickelte sich zur Keimzelle des weltweit größten BMW-Standortes mit über 20 000 Beschäftigten. Übrigens: Bei der Schlösser- und Burgentour durch das Altmühltal wird auch Andrea Glas, die Enkelin der Goggo-Erfinder Andreas Glas und Karl Dompert, mit ihrem himmelblauen Goggomobil mit von der Partie sein. Mitorganisiert wurde die Ausfahrt vom Oldtimerfan Stefan Himmel, der in Hirschberg ein Jurahaus saniert.