Riedenburg
Knicks, Kettenhemd und Kemenate

Kindern lernen viel über die Zeit der Ritter beim Ferienprogramm auf Burg Prunn

10.11.2021 | Stand 15.11.2021, 3:34 Uhr
Stolz präsentieren Ilayda und Deniz ihre selbst gemachten Amulette. −Foto: Gigler

Wie funktioniert eigentlich eine richtige Verbeugung und was ist eine Kemenate? Diesen und vielen anderen Rätseln stellten sich die Kinder im Ferienprogramm auf der Burg Prunn. Gemeinsam lösten sie die Fragen, indem sie die Räume der Burg genauestens unter die Lupe nahmen - auch vor dem finsteren Kamin machten die kleinen Forscher nicht Halt.

Riedenburg - Kleine Burgfräulein und Ritter haben sich in den Herbstferien auf der Burg Prunn getummelt. Möglich machte dies das bunte Ferienprogramm der Bayerischen Schlösserverwaltung. Unter der Aufsicht der Museumspädagogin Daniela Schwarzmeier durften die Kinder selbst eine Kerze aus Bienenwachsplatten wickeln, ein ritterliches Holzamulett gestalten und viel über das Leben auf einer Burg lernen.

Die größte Aufgabe für die elf teilnehmenden Kinder bestand an diesem Tag darin, auf einem Forschungsblatt knifflige Aufgaben über die Burg zu lösen. Zuvor musste sich jedes Kind aber einen adeligen Namen für den Tag ausdenken. Die gesuchten Informationen konnten sie dann in verschiedenen Räumen der Burg aufspüren.

Die Nachwuchsforscher lernten beispielsweise, wie man einen Knicks und eine Verbeugung, genannt Diener, macht. Auch eine Rüstung konnten die Kinder sich ganz genau ansehen und mussten dabei herausfinden, wie viel ein Kettenhemd wiegt. Fast 13 Kilogramm war die richtige Antwort. Auch einen dunklen Kamin durften sie erforschen. Mithilfe einer großen Taschenlampe konnten sie einen Blick hineinwerfen. Sie lernten, dass damit die Kemenate beheizt wurde. Fragt sich bloß, was eine Kemenate ist? Darunter versteht man ein Zimmer, das mit einem Kamin ausgestattet war. Besonders oft waren das im Mittelalter die Zimmer der Frauen.

Erklärungen für die altertümlichen Begriffe fanden die Kinder auch auf ihrem Forscherbogen. Wer alle zehn Fragen beantworten konnte, durfte sich am Ende ein eigenes Wappen auf den Bogen zeichnen. Aber auch dafür gab es Regeln - es durften nur die Farben Rot, Blau, Schwarz, Grün, Gold (Gelb) und Silber (Weiß) verwendet werden.

Die Museumspädagogin hatte außerdem noch zwei Aktivstationen für die kleinen Ritter und Burgfräulein vorbereitet - eine zum Verzieren eines Holzamuletts und eine andere, an der Kerzen gewickelt werden konnten. Schwarzmeier informierte die Kinder, dass die Baumscheiben für das Amulett von der Burg stammen.

Ilayda und Deniz waren die Ersten, die sich an dem Schmuckstück versuchten. Deniz malte die Holzscheibe in seiner Lieblingsfarbe an - Grün, und auf die andere Seite kam ein Auto. Ilayda hingegen mag es richtig bunt. Die beiden steckten noch ein paar farbige Perlen auf das Band und fertig war ihr Amulett.

Aus Wachsplatten konnten sie an der nächsten Station ihre eigenen Kerzen wickeln. Die brauchten die Menschen früher, um im Winter Licht zu haben, erklärte Schwarzmeier den Kindern. Dann machte sich der Adelsnachwuchs selbst ans Werk und rollte seine Kerzen. Auch richtig kreativ werden konnten die Kinder dabei. Dank buntem Auflegewachs waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Wer beide Aktivstationen abgeschlossen hatte, bekam zwei Stempel auf sein Forscherblatt. Nach 90 Minuten hatten dann alle die Burg genauestens unter die Lupe genommen und der Tag ging dem Ende zu. Und für die Mädchen und Buben ging es wieder zurück in die Gegenwart.

nig