Geisenfeld
Klosterstadel: "Baldmöglichst Probebohrungen"

Bürgermeister Christian Staudter informiert im GZ-Gespräch, was 2019 alles auf der Agenda steht - Areal vor dem Alten Rathaus wird neu gestaltet

04.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:55 Uhr
Der Zugangsbereich vor dem Alten Rathaus in Geisenfeld wird heuer neu gestaltet. Hier soll eine Aufstellfläche für eine größere Personenzahl entstehen, mit der auch die bisherige Rampe am Eingang wegfällt. Mit den verschiedenen Varianten wird sich demnächst der Stadtrat zu befassen haben. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Keine 15 Monate mehr bis zu den Kommunalwahlen. Da werden sich im Laufe der nächsten Monate wohl nach und nach die Wahlkämpfer in Stellung bringen - vielleicht schon im Vorfeld des anstehenden Bürgerentscheids zu Ilmendorf Nord. Dennoch geht die Arbeit im Rathaus weiter. Was für 2019 alles auf der Agenda steht, darüber hat sich unserer Zeitung mit Bürgermeister Christian Staudter (USB) unterhalten.

Herr Staudter, schon gespannt, wie der Bürgerentscheid ausgeht?

Christian Staudter: Auf jeden Fall, aber zunächst einmal muss ein Termin gefunden werden. Dass die Bürgerinitiative damit bis zur Europawahl im Mai warten will, verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht so ganz. Es lassen sich doch mehr Leute zu einer Stimmabgabe mobilisieren, so lange das Thema noch im Fokus steht. Aber wenn die BI einen Urnengang erst im Mai beantragen sollte, werde ich darüber natürlich im Stadtrat abstimmen lassen.

Ein Hin und Her gab es 2018 im Stadtrat auch in Sachen Klosterbräu-Stadel. Was ist denn hier der Stand der Dinge?

Staudter: Wir haben da zuletzt ja die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie beschlossen, bei der alles noch einmal auf den Prüfstand kommt. Bezüglich dieser Studie wurden bereits drei Büro wegen eines Angebotes angeschrieben. Was aus meiner Sicht so schnell wie möglich geschehen muss, sind Probebohrungen im Bereich des Klosterbräu-Innenhofes, um zu sehen, auf was wir uns ins Sachen Archäologie gefasst machen müssen. Beim Eglhof haben wir zuletzt ja gesehen, wie so etwas ein Projekt aufhalten kann. Sollten sich die diesbezüglichen Erwartungen der Fachbehörden auch beim Klosterhof bestätigen, sollten wir die Finger von einer Tiefgarage lassen.

Bleiben wir noch kurz bei Bauprojekten im Zentrum: Was steht hier sonst noch alles an?

Staudter: Da ist auf jeden Fall noch die Neugestaltung des Areals vor dem Alten Rathaus zu nennen. Weil dieses ja auch für Trauungen genutzt wird, soll hier eine Aufstellfläche geschaffen werden, die einer größeren Zahl von Personen Platz bietet und mit der dann auch die bisherige Rampe direkt am Zugang zum Gebäude wegfallen kann. Zweiter Teil dieser Maßnahme wird die Schaffung von behindertengerechten Übergängen sein, bei denen das Kopfsteinpflaster durch einen hierfür passenden Belag ersetzt wird. Beides soll im Jahr 2019 realisiert werden.

In ihrem Jahresschlussbericht haben Sie auf die extrem angespannte Lage auf dem Geisenfelder Wohnungsmarkt hingewiesen. Was ist neben dem Eglhof in dieser Hinsicht für 2019 geplant?

Staudter: Leider werden wir mit unserem nächsten größeren Baugebiet, jenem am Pfaffenbergweg, ja ausgebremst, weil EU-Vorschriften bei einer solchen Größenordnung eine europaweite Ausschreibung der Planung vorsehen. Das wirft uns wohl um ein ganzes Jahr zurück, vor 2020 wird es mit der Erschließung hier nichts werden. Zumindest das kleine Baugebiet "Lustfeld II" in Unterpindhart wird heuer aber erschlossen werden, und vielleicht gelingt uns dieses ja auch noch mit der Braglwiese in Holzleiten. Hier haben wir mittlerweile wieder Grund zur Hoffnung, dass doch noch auf eine Schutzbepflanzung zum benachbarten Hopfengarten hin verzichtet werden kann.

Und was steht 2019 in Sachen Straßenbau an?

Staudter: Da ist in erster Linie der Ausbau und die Begradigung der Verbindungsstraße von Unterpindhart in Richtung Aiglsbach zu nennen. Diese Maßnahme war ja eigentlich ja schon für 2018 vorgesehen gewesen, um bessere Preise zu erzielen wurde das Zeitfenster jedoch bis 2019 verlängert.

Von einem baldigen Baubeginn kann man bei der Umgehungsstraße Nord-West nur träumen, oder?

Staudter: Ja, leider. Aber zumindest mit dem Planfeststellungsbeschluss könnte es heuer etwas werden, und dann wird das Ganze wohl juristisch ausgefochten werden müssen. Ich erwarte vom Ratsgremium, dass dieses Projekt dann mit aller Konsequenz durchgezogen wird.

Das Gespräch führte

Gerhard Kohlhuber