Weltenburg
Kloster Weltenburg auf Banknoten

Mit dem Kauf des 0-Euro-Scheins wird die Sanierung der Frauenbergkapelle unterstützt

27.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:20 Uhr
Irmengard Schmailzl
Vor der berühmten Asamkirche präsentierten Abt Thomas Freihart und Kulturreferent Clemens Unger den ersten 0-Euro-Schein mit dem Motiv Kloster Weltenburg. −Foto: Schmailzl

Weltenburg (DK) Er soll ein besonderes Souvenir sein und dazu beitragen, die Sanierung der Frauenbergkapelle des Klosters Weltenburg mitzufinanzieren: Der 0-Euro-Schein, der das Kloster Weltenburg zeigt.

Bei herrlichem Sommerwetter stellten die Initiatoren, Abt Thomas Freihart und Regensburgs Kulturreferent Clemens Unger, den Schein vor. Ab sofort kann er im Klosterladen, im Besucherzentrum, im Kiosk und im Gästehaus für drei Euro erworben werden.

Abt Thomas Freihart erzählte, wie es zu der Aktion gekommen war. Am Nikolaustag des vergangenen Jahres habe er eine besondere Überraschung erlebt, als er in der Früh die Frauenbergkapelle aufgesperrte: "Im Mittelgang war alles voller Putz und Stuck. Ein Teil der Stuckdecke ist abgerissen. Die weiteren Untersuchungen haben ergeben, dass wir eine Gesamtinnenrenovierung vornehmen müssen. Diese kostet 250000 Euro. " Die jüngste Renovierung sei vor 50 Jahren gewesen. Jeder, der spendet oder den 0-Euro-Schein kauft, unterstützt die Renovierungsmaßnahmen.

Grund für die Erhaltung und Renovierung der Frauenbergkapelle sind bedeutende Fresken, die Cosmas Damian Asam gemalt hat, weiß Abt Thomas Freihart. Leider seien diese nicht signiert, aber von der Malart typisch für Asam. Dazu erwähnte der Abt, dass Cosmas Damian Asam zuerst in der Frauenbergkirche gearbeitet habe. Weil der damalige Abt Maurus Bächl zuvor in Ensdorf war, habe man sich gekannt; daher kam die Verbindung mit dem Stuckateur, Bildhauer und Maler Cosmas Damian Asam. Mit der Amtszeit von Abt Maurus Bächl begann für Weltenburg eine glanzvolle Phase kultureller und geistiger Blüte, die bis zur Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation von 1803 andauerte.

Abt Freihart dazu: "Der junge Asam musste ein Probestück abliefern, bevor ihm der große Auftrag in der Klosterkirche übertragen wurde. " Egid Quirin Asam und sein Bruder Cosmas Damian (1686 bis 1739) zählen zu den bedeutendsten Künstlern des bayerischen Barock. Sie schufen zahlreiche Kirchenbauten, wie die Klosterkirchen in Weltenburg und Rohr oder die Asamkirche in München.

Der Abt zeigte Bilder vom Zustand der Frauenbergkirche nach dem Abfall des Stucks von der Decke. Abt Thomas Freihart appelliert an Einheimische und Gäste des Klosters Weltenburg: "Mit dem Erwerb des 0-Euro-Scheins unterstützen Sie die Innenrenovierung zur Erhaltung der Frauenbergkirche. "

Klemens Unger, Kulturreferent der Stadt Regensburg und Vorsitzender des Welterbe-Kulturfonds-Förderer-Vereins, hat sich vorgenommen, vor allem Denkmäler zu sanieren und finanziell zu unterstützen. Er hatte die Idee, durch den Verkauf des Souvenir-Scheins Geld für die dringende Sanierung der Frauenbergkirche zu erhalten. Der 0-Euro-Schein ist kein Zahlungsmittel. Er ist ein Souvenir und Sammelstück. "Wir haben letztes Jahr zum Welterbe-Tag so einen 0-Euro-Schein gemacht und festgestellt, dass es eine großes Nachfrage gibt. Diese Scheine werden genauso gesammelt wie Briefmarken oder Ähnliches", berichtete Unger über die Aktivität, 0-Euro-Scheine zugunsten der Renovierung der Porta Praetoria in Regensburg zu verkaufen. Diese sei für 1,6 Millionen Euro saniert worden.

Der 0-Euro-Schein wird in einer Auflage von 5000 Stück gedruckt. Euphorisch erklärte Förderer Unger: "Sie werden sehen, dass jeder Schein eine ganz bestimmte Nummer hat. Es gibt Leute, die sammeln ganz bestimmte Nummern. Es gibt ein großes Interesse, diesen Schein als Souvenir mitzunehmen. Darum gibt es diesen 0-Euro-Schein für drei Euro ausschließlich im Kloster Weltenburg. " Der Schein wurde in der französischen Nationalbank in Paris gedruckt. Wie ein echter 100- oder 500-Euro-Schein wurde er auf besonderes Papier gedruckt. Er hat Wasserzeichen, Silberzeichen und eine Durchnummerierung. Auf der Rückseite finden sich europäische Motive.

Irmengard Schmailzl