Neuburg
Kliniken melden Rekordzahlen

Aber die "schwarze Null" ist noch nicht gesichert Trägerwechsel im Frühjahr geplant

28.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Die Neuburger Kliniken verzeichnen eine steigende Zahl von Operationen und Behandlungen. Die Auslastung ist gesichert, dennoch bleibt eine "schwarze Null" in der Bilanz keine Selbstverständlichkeit. - Foto: r

Neuburg (r) Die Neuburger Kliniken St. Elisabeth verzeichnen 2016 bisher "als wirtschaftlich bestes Jahr seit langer Zeit". Geschäftsführer Günter Strobl nannte gestern in einer Pressekonferenz die Zahl von 14 000 stationären Patienten, die bisher behandelt worden sind.

Die starke Belegung in nahezu allen Fachbereichen bedeute eine Steigerung von sechs Prozent der Fallzahlen und neun Prozent mehr Umsatz. Dennoch müsse die Geschäftsführung alle Register ziehen, um die "schwarze Null" in der Bilanz zu erreichen. Nach einem "schwierigen" Jahr 2015 rechnen die Kliniken mit einem verlustfreien Wirtschaftsjahr 2016.

Neben dem laufenden Betrieb bleibt der bevorstehende Trägerwechsel das beherrschende Thema. Dem Vernehmen nach sind die Verhandlungen mit einem potenziellen neuen Träger weit gediehen. Prämisse des Ordens St. Elisabeth war stets die Übergabe an eine kirchliche Einrichtung. Dieser Partner ist gefunden worden, eine Übernahme im Frühjahr 2017 zeichnet sich ab.

Der angestrebte Trägerwechsel fällt mit dem 25-jährigen Bestehen des 1992 eröffneten neuen Krankenhauses zusammen. Substanz und Architektur des Hauses gelten als sehr gut, punktuell seien Sanierungen geplant. Vor allem der Raummangel werde es erfordern, "die Abläufe zu optimieren und ein neues Raumkonzept zu erstellen", so Geschäftsführer Günter Strobl. Das neue Ärztehaus II habe bereits Entlastung gebracht. Jetzt gehe es um eine bessere Verzahnung von Klinik und MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum).

Die Abteilung Kardiologie will der Klinikträger räumlich und personell weiterentwickeln. Das heißt, dass auch das geplante Herzkatheterlabor kommen soll. Die Anlage für rund 600 000 Euro soll in der früheren Dialysestation eingebaut werden. "Im Oktober 2017 soll der Herzkatheter in Betrieb gehen", so Günter Strobl.

Die Steigerung der Patientenzahlen und Operationen sei möglich gewesen, weil alle Chefärzte ihre Fachbereiche weiterentwickelt hätten. Das gelte etwa für die Gastroenterologie oder die Unfallchirurgie, die in der Endoprothetik heuer 200 Knie-, Hüft- und Schultergelenke eingesetzt habe. Aufwärtstrend verzeichne ferner die Hauptabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe mit über 500 vollstationären Behandlungen. Die Kliniken steuern heuer auf 1000 Geburten zu, eine Höchstmarke für Neuburg. Auch werdende Mütter aus Schrobenhausen und Umgebung kommen zur Entbindung nach Neuburg.

Die Kinderklinik und insbesondere die Kinder- und Jugendpsychiatrie sei weitgehend ausgelastet. "Mediensucht" taucht als neues Krankheitsbild auf. Die Psychiatrie erinnert an ihr 25-jähriges Bestehen unter anderem mit der Ausrichtung eines Fachkongresses am 25. April 2017.

45 000 Fälle haben Grundkrankenhaus und Kinderklinik heuer ambulant und stationär behandelt. Zusammen mit MVZ und Service GmbH bleiben sie mit 320 Betten und 850 Mitarbeitern ein bedeutender Arbeitgeber in Neuburg. In der Kinder- und Erwachsenenkrankenpflege bildet das Haus derzeit 115 junge Leute aus und rekrutiert daraus seine Nachwuchskräfte.