Ingolstadt - Studierende des Fachs User Experience Design an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) haben Plakate zum Thema "Nachhaltigkeit" kreiert, die viel Aufmerksamkeit erregen, wie die THI mitteilt.
Deswegen möchte die Hochschule sie für Veranstaltungen zur Verfügung stellen.
Die Botschaften sind plakativ, die Themen vielfältig. Und eines haben sie gemeinsam: Sie wollen wachrütteln. Da ist zum Beispiel das Plakat Kolja Plümers. Es beginnt auf der linken Seite mit dünnen roten Linien. Doch je weiter man nach rechts schaut, umso dicker werden die roten Balken. Das Plakat zeigt den Temperaturanstieg in Bayern von 1881 bis 2020 sehr anschaulich. Jeder Streifen visualisiert die Durchschnittstemperatur eines Jahres.
Henri Bredt hat sich den Zustand des Waldes als Thema für sein Plakat gewählt. Seit 1990 hat die Welt 178 Millionen Hektar Waldfläche verloren, das entspricht der Größe von Libyen. Mandy Steiger hat sich der "Fast Fashion" grafisch angenommen und zeigt unter anderem bildlich, dass das Waschen von Kleidung pro Jahr 500000 Tonnen Mikrofasern in die Weltmeere spült.
Diese Plakate sind drei von rund 50, die die Studierenden des Fachs User Experience Design im Rahmen einer Projektarbeit entworfen haben. Die Professorin Ingrid Stahl gab das Thema mit "Nachhaltigkeit und Klimaschutz" bewusst weit gefasst aus. Herausgekommen sind unterschiedliche Konzepte. Moorschutz, Sandverbrauch, Fleisch-Alternativen, monochrom oder vielfarbig - alle valide recherchiert. "Die Datenvisualisierung steht zwar im Vordergrund, aber wir legen auch viel Wert auf die Datensammlung", erklärt Ingrid Stahl. Die Plakate sollen visuell wirken, aber ebenso inhaltlich in die Tiefe gehen.
Die eigentlich hochschulinterne Übung zieht inzwischen große Kreise. So hat zum Beispiel die Altomünsterer Nachhaltigkeitsgruppe "Plan A" die Plakate der THI-Studierenden zur Gestaltung eines Klimawandelwegs verwendet. 20 von ihnen wurden im Ortskern der zum Landkreis Dachau gehörenden Gemeinde aufgestellt und laden Bürgerinnen und Bürger ein, sich zu informieren - ganz nach dem Motto: Mit der Information kommt die Einsicht und damit der Mut zu Veränderung. Die Plakate machen deutlich, wie vielfältig die Folgen der globalen Krise sind und wie jeder einzelne seinen Beitrag leisten kann.
Die Stadt Ingolstadt interessierte sich ebenfalls für die Plakate. Eine Auswahl wurde im Rahmen der "Tage der Nachhaltigkeit" im Stadttheater ausgestellt. Daraus entstand die Idee, die Informationstafeln für Veranstaltungen, Messen, Thementage, Ausstellungen et cetera zur Verfügung zu stellen. "Egal ob Firmen, Kommunen, Aktionsbündnisse oder Naturschutzgruppen - wer unsere Plakate als Rahmenprogramm oder Begleitinformation der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte, kann sich bei uns melden", sagt Ingrid Stahl.
DK
