Kinding
Kleiner Ort mit großer Geschichte

Kirchanhausen erhält Orts- und Kirchenführer als faltbare Broschüre zum Abschluss des Jubiläumsjahres

19.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:00 Uhr
Zum Falten: Claudia Grund (von rechts), Domkapitular Josef Funk, Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm, Karl Heinz Rieder, Jürgen Meier und Sabine Lund präsentieren den neuen Orts- und Kirchenführer von Kirchanhausen, der anlässlich des 1250-jährigen Ortsjubiläums erschienen ist. −Foto: Lund

Kinding (lun) Die 1250-jährige Geschichte des Kindinger Ortsteils Kirchanhausen basiert auf der Gründung des Klosters "Aohhusa" und seiner erstmaligen urkundlichen Nennung im Jahr 768. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres ist nun ein Orts- und Kirchenführer als faltbare Broschüre entstanden, herausgegeben vom Markt Kinding.

Dieser zeigt deutlich, wie eng die Entwicklung des Ortes mit der Kirchengeschichte zusammenhängt. Der Eichstätter Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder schreibt darin über die wechselvolle Geschichte von "Aohhusa" - den Häusern am Bach. Das alte Kloster und auch der nachfolgende Bau einer romanischen Chorkirche aus dem 12. Jahrhundert sind nicht mehr vorhanden. Von Letzterem zeuge allerdings noch ein erhaltener Grundrissplan, erzählt Rieder.

Aus kunstgeschichtlicher Sicht betrachtet Claudia Grund, Kunsthistorikerin im Diözesanmuseum Eichstätt, die Katholische Pfarrkirche Mariä Opferung. Diese wurde in neugotischer Weise nach 1858 errichtet und im Jahr 1867 geweiht. Farbige Bilder dokumentieren die noch fast komplett erhaltene neugotische Ausstattung der Kirche mit ihren reich verzierten Altären, die in den vergangenen beiden Jahren renoviert wurde. Im Mittelpunkt steht dabei am Hochaltar die Mondsichelmadonna mit dem Jesuskind auf dem Arm. Der Kirchenbau sei ein selten gewordenes Gesamtkunstwerk der früheren kirchlichen Neugotik, würdigte Grund das Gotteshaus.

Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm freute sich über den ausgezeichneten Führer, der für Bürger und Gäste die beachtliche Geschichte des kleinen Ortes dokumentiere. Sie nahm die Veröffentlichung zum Anlass, all denen zu danken, die das Jubiläum durch ihren großen persönlichen Einsatz mitgestaltet haben. Dabei blickte sie auf die verschiedenen erfolgreichen Veranstaltungen zurück: den gelungenen Festakt, zu dem Domkapitular Josef Funk den Festgottesdienst gehalten hatte, den Jubiläumsvortrag von Karl Heinz Rieder, die Ausstellung von 100 historischen Fotos aus dem Leben der Kirchanhausener, organisiert von Thomas Schweiger, das fröhliche Dorffest, das die Dorfgemeinschaft unter Federführung von Jürgen Meier auf die Beine gestellt hatte, sowie die bewegende Lesung aus dem Tagebuch von Pfarrer Knör zum Ende des Zweiten Weltkrieges am Volkstrauertag. An das Jubiläumsjahr werden noch lange das Kunstwerk der "Häuser am Wasser" des Eichstätter Bildhauers Rupert Fieger sowie der nun erschienene Orts- und Kirchenführer erinnern. Der Führer ist in der Gemeindeverwaltung in Kinding, der Kirche Mariä Opferung sowie bei weiteren kirchlichen Einrichtungen der Diözese Eichstätt erhältlich.