Böhmfeld
"Kleiner Beitrag zum Grundwasserschutz"

Wasserzweckverband pflanzt 5275 Bäume und Sträucher am Kühbichl

18.12.2020 | Stand 23.09.2023, 16:05 Uhr
Elena Ostermeier
ehr zufrieden mit dem Pflanzergebnis zeigten sich (von links) Försterin Elke Harrer und die Vertreter des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe: Geschäftsführerin Sabine Schneider, Wassermeister Georg Lindner und Verbandsvorsitzender Jürgen Nadler.? −Foto: Halsner

Böhmfeld - Gerade noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch hat der Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe die Erstaufforstung einer bisherigen Landwirtschaftsfläche nördlich der beiden Trinkwasserbrunnen durchgeführt. Die Pflanzfläche liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrwald "Kühbichl", hat eine Größe von 1,2 Hektar und befindet sich in der engeren Schutzzone des Wasserschutzgebietes.

 

Der Verband hatte sie vor 20 Jahren erworben, um Nitrateinträge aus der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung zu reduzieren und dadurch einen Beitrag zum Grundwasserschutz zu leisten. Dies gelang auch, da ein Böhmfelder Schafhalter sich bereit erklärte, die Fläche mit seinen Schafen zu beweiden. Als Gegenleistung für die ökologische Bewirtschaftung verzichtete der Verband auf einen Pachtzins.

Diese erfolgreiche Kooperation fand im Herbst 2019 ein jähes Ende, weil im Zuge der Neuausweisung des Wasserschutzgebietes auch eine neue Verordnung erlassen wird. Demnach ist die Fortführung der Beweidung in der Schutzzone strikt untersagt und für das Areal musste eine neue Bewirtschaftungsform gefunden werden. Der damalige Verbandsvorsitzende Alfred Ostermeier regte deshalb die Erstaufforstung eines Mischwaldes mit standortheimischen Pflanzen an, die auch einen Lebensraum für Bienen und andere Insekten bieten sollen.

Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Nach der grundsätzlichen Billigung durch den Verbandsausschuss lag die fachliche Betreuung der Erstaufforstung bei der Försterin der Forstbetriebsgemeinschaft Eichstätt, Elke Harrer, die sowohl die Planung und Organisation als auch die Abwicklung der Förderung übernahm.

Das Staatliche Forstamt gewährte für insgesamt 5275 Pflanzen einen Zuschuss von 18500 Euro. Im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung ging der Auftrag an einen im Landkreis ansässigen Forstunternehmer. Vor kurzem setzten die Mitarbeiter der Firma die Pflanzen mit Hilfe einer Pflanzmaschine in den künftigen Waldboden. Eine große Hilfe leisteten dabei Wassermeister Georg Lindner und seine Mitarbeiter. Sie sorgten dafür, dass der Pflanzspalt nach der Pflanzung wieder ordentlich geschlossen wurde.

Gewählt wurden Baumarten, die nach heutigem Wissensstand möglichst gut an die schon vorhandenen und noch zu erwartenden Klimaveränderungen wie Frühjahrstrockenheit und höhere Temperaturen im Sommer angepasst sind und einen hohen ökologischen Wert zum Beispiel als Bienenweide haben. Gepflanzt wurden insgesamt 14 Laubbaumarten, wie beispielsweise Berg- und Spitzahorn, Stieleichen, Flatterulmen, Speierling, Elsbeere und Vogelbeere sowie an den Waldrändern die Sträucher Pfaffenhütchen, Bienenweiden, Schlehen und Schwarzdorn.

Um eine Verschattung der östlich angrenzenden Ackerfläche zu vermeiden, bleibt dort ein 30 Meter breiter Blühstreifen von Baumpflanzungen frei. Ein 500 Meter langer Zaun mit 160 Zentimetern Höhe soll Wildverbiss verhindern. Während der ersten beiden Kulturjahre ist der Wasserzweckverband zum Ausgrasen ohne den Einsatz von Herbiziden verpflichtet.

"Diese Erstaufforstung ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag in unserem Bemühen, das Grundwasser vor Ort nachhaltig zu schützen", zeigte sich der neue Verbandsvorsitzende Bürgermeister Jürgen Nadler aus Böhmfeld überzeugt.

EK

Elena Ostermeier