Hilpoltstein
"Kleine Welten treffen sich"

Zwei afrikanische Künstler und eine Hilpoltsteiner Malerin stellen zusammen ihre Werke im evangelischen Gemeindehaus aus

03.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:36 Uhr
Das Gemeindehaus wird zur Kunstgalerie: Claudia Lanz aus Hilpoltstein, Sam Mabeu aus Simbabwe und Dagne Lensa aus Äthiopien (von links) geben Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. −Foto: Unterburger

Hilpoltstein (ub) Erstmals verwandelt sich das evangelische Gemeindehaus Hilpoltstein in eine Kunstgalerie.

Unter dem Motto "Kleine Welten treffen sich" geben die junge Malerin Dagne Lensa aus Äthiopien, der Steinbildhauer Sam Mabeu aus Simbabwe und die Malerin Claudia Lanz aus Hilpoltstein einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen.

"In der Ausstellung treffen sich verschiedene Länder, nämlich Äthiopien, Simbabwe und Deutschland", sagte Pfarrerin Verena Fries bei der Vernissage. "Es ist wichtig, dass man ein bisschen neugierig ist und schaut, in welcher Welt die anderen leben. " Damit öffne man sich, nehme etwas wahr und schaue genauer hin. So gelte es, in dieser Kunstausstellung verborgene Schätze zu entdecken.

"Die Idee zu dieser Kunstausstellung entstand im Team des Café Kultur International", berichtete Dorothea Pille, die als ehrenamtliche Koordinatorin tätig war. Zusammen mit Kathrin Willam, der Sprecherin des "Café Kultur International", hat sie die Ausstellung konzipiert. Einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Ausstellung hatte auch das Ehepaar Heinrich und Marlene Paul aus Heubühl. Musikalisch umrahmte Anja Lanz, die Tochter der ausstellenden Künstlerin Claudia Lanz, die Ausstellungseröffnung mit Musikstücken auf der Querflöte.

Während im Gemeindesaal farbenprächtige Bilder von Claudia Lanz und beeindruckende Skulpturen von Sam Mabeu zu sehen sind, zeigt Dagne Lensa im Foyer viele Naturbilder. Auffallend an ihren Gemälden ist fast überall der dominante Farbton Blau.

Dagne Lensa kommt aus Äthiopien, aus der Hauptstadt Addis Abeba. Sie ist 23 Jahre alt und hat mit 16 Jahren ihr Heimatland verlassen. Dort war sie in der Schule bis zur neunten Klasse. Seit dreieinhalb Jahren lebt sie in Deutschland. "Ich male und zeichne, seit ich klein war, obwohl ich es nicht in der Schule gelernt habe", sagte sie. "Meine Bilder sollen die Natur und Landschaften reflektieren, natürlich wirken, ihr verborgenes Wesen, ihre Schönheit und Bedeutung für uns Menschen darstellen. Natur ist Leben, Leben ist Natur, nicht umsonst spricht man in Deutschland von Mutter Natur. " Ohne Natur könnten wir nicht existieren. Ohne Sonne, ohne Wasser, ohne Pflanzen und ohne Luft gäbe es kein Leben. Die Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus ist die erste Ausstellung der 23-jährigen Künstlerin.

"Kunst befriedigt meine Seele", sagte der Steinbildhauer Sam Mabeu. Er wurde 1977 in Chinhoyi, Simbabwe, geboren. Mit 15 Jahren begann er mit der Bildhauerei und hatte die Gelegenheit, ein Jahr lang mit einem berühmten Bildhauer seines Landes zu arbeiten. 1999 wurde er für das "Chapungu Residency Artist Program" ausgewählt. Dadurch wurde sein Talent gefördert und weiterentwickelt. "Für mich hat jeder Stein einen eigenen Geist", sagte Sam Mabeu, "meine Aufgabe ist es, ihn zu enthüllen. "

"Meine Kunstlehrerin am Gymnasium, selbst Malerin, hat in mir die Liebe zum Malen und Zeichnen geweckt", sagte Claudia Lanz, eine gebürtige Hannoveranerin, die seit 1993 in Hilpoltstein lebt. Im Studium und im Berufsleben ist ihr wenig Zeit für das Malen geblieben. Erst vor drei Jahren hat sie die Welt der Farben wiederentdeckt. Die Acrylfarben mit ihren kräftigen Farbtönen haben sie besonders in den Bann gezogen.

Die Ausstellung "Kleine Welten treffen sich" im evangelisches Gemeindehaus, Altstadtring 49 in Hilpoltstein, ist montags, mittwochs und freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr geöffnet (Schlüssel bitte im Pfarrbüro gegenüber abholen). An den Sonntagen, 7., 14. und 28. Juli, kann die Kunstgalerie von 9.30 bis 11 Uhr besucht werden.