Riedenburg
Kleine Schritte zum großen Ziel

05.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:32 Uhr

180 Kilometer Radfahren sind für Sebastian Deisenrieder die zweite Disziplin beim Ironman in Regensburg - Foto: privat

Riedenburg (DK) Neun Monate Vorbereitung hat Sebastian Deisenrieder für sein großes Ziel investiert, den Ironman in Regensburg. Jetzt hofft er auf einen guten Tag. An eine mögliche Qualifikation in der Altersklasse M25 bis M29 für Hawaii denkt der 25-Jährige nicht.

Ein Test ist nicht möglich, die Wahrheit fördert erst der Wettkampf an den Tag. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dann als Krönung noch ein Marathon obendrauf. Zu enorm ist da die körperliche Belastung. Würde man das im Training simulieren, die Regeneration würde zu viel Zeit auffressen und wichtige Trainingseinheiten gingen verloren. Dann lieber in kleinen Schritten zum großen Ziel, wie es Sebastian Deisenrieder skizziert.
 

Heuer hat der 25-jährige Riedenburger ein großes sportliches Ziel vor Augen, den Ironman an diesem Sonntag in Regensburg. Der angehende Gymnasiallehrer hat gelernt, auf seinen Körper zu hören. Im vergangenen Jahr hatte er in seinem Wettkampfkalender den Ironman in der Weltkulturerbestadt ebenfalls als Höhepunkt notiert. Doch im Frühjahr folgte die Ernüchterung: Ein Ermüdungsbruch warf seine Pläne über den Haufen.

Daraufhin hat der Riedenburger sein Übungspensum gedrosselt. „Ich trainiere weniger, und es macht mehr Spaß.“ Trotz der reduzierten Zahl an Übungseinheiten laufe es gut, er liege im Soll. Zusammen mit einem Freund hat er seinen Trainingsplan ausgeklügelt. Der berücksichtigt in erster Linie den sportlichen Aspekt, muss aber auch mit dem Beruf des 25-Jährigen in Einklang gebracht werden. Rund neun Monate nimmt die Vorbereitung auf die Strapazen des Ironman in Anspruch. Immer nach festem Schema: drei Wochen starke Belastung mit gut 18 Stunden Training pro Wochen, dann eine Woche mit nur rund zehn Stunden. „Die langen Einheiten kommen immer am Wochenende dran“, sagt Deisenrieder. 200 Kilometer im Sattel seines Rennrades sind dann keine Seltenheit. Meist setzen sich die Trainingseinheiten aus vier Stunden Radfahren und einer Stunde laufen zusammen. Einen Tag pro Woche gönnt der Sportler seinem Körper Ruhe.

Als Vorbereitung auf den Ironman sieht Deisenrieder auch die Triathlon-Wettbewerbe, die er heuer für das Landshuter Team Bayer in der 2. Bundesliga absolviert hat. Ein Maßstab für das Großereignis in Regensburg sind die vier Wettkämpfe nicht. Auf der Mitteldistanz werde ein anderes Tempo an den Tag gelegt, erklärt Deisenrieder.

Hingegen konzentriert er sich beim Ironman vor allem auf den Marathon. „Das Schwimmen und das Radfahren sind eigentlich nur ein langes Aufwärmen. Das Laufen tut am meisten weh.“ Daher richtet der 25-Jährige den Wettkampf auf die vier Runden durch die Regensburger Altstadt aus. Zuvor beim Radfahren gelte es, wenig Energie zu verschwenden und sich gut zu ernähren. Ein paar Salzkartoffeln und Salzbrenzen werden die Grundlage bilden. Sonst zieht Deisenrieder die Energie für seinen Körper hauptsächlich aus speziell gemixten Getränken. Ein Freund wird an der Strecke stehen und dem Riedenburger die Getränkeflaschen reichen. „Es ist vorher genau festgelegt, wann ich welches Gramm zu mir nehme“, erklärt Deisenrieder fast eine logistische Meisterleistung.

Vor zwei Jahren erreichte Sebastian Deisenrieder beim seinem Ironman-Debüt in Roth nach gut neun Stunden und zwölf Minuten das Ziel. Eine ähnliche Zeit sei heuer in Regensburg das Minimum für die Qualifikation für den Ironman auf Hawaii. Doch damit rechnet der 25-Jährige nicht. „Mein Hauptziel ist heuer der Regensburg-Ironman.“ Hawaii habe er nicht im Kopf. Doch wenn es wirklich mit der Qualifikation klappen sollte, wäre es ein Traum. „Ich brauche einfach einen guten Tag und der Kopf muss mitspielen“, hofft er für seinen großen Tag, den Ironman am Sonntag in Regensburg.