Pfaffenhofen (PK) Ordentlich ins Schwitzen gekommen sind die Teilnehmer des Workshops mit Nathalie Rey am Samstag in der Kunsthalle Pfaffenhofen.
Das lag zum einen an den sommerlichen Temperaturen, zum anderen auch am kreativen Eifer, der sich im Laufe des Workshops entwickelte. Wollten doch alle Teilnehmer aus Teilen von Stofftieren ihren eigenen und einzigartigen Stoffskulpturen kreieren.
Die französische Künstlerin Nathalie Rey, die extra für den Workshop wieder aus Barcelona angereist war, ist eine der acht Künstler der aktuellen Ausstellung "Mira Barcelona". Ihre kunstvollen "Monster", Stoffskulpturen aus einer unglaublichen Vielzahl von Stofftieren zusammengenäht, sind der Impuls für diesen Workshop. Zwei große Säcke mit gebrauchten Stofftieren hat Nathalie Rey aus Barcelona mitgebracht, diese werden zu Beginn auf dem Tisch verteilt, so dass jeder Teilnehmer sich spontan einige Stofftiere heraussuchen kann.
Der siebenjährigen Heidi haben es sofort ein großer grauer Elefant, eine plüschige Ente und eine Art Stoffweltkugel angetan. Doch wie soll es nun weitergehen? Die Künstlerin erklärt, dass es eigentlich ganz einfach sei, einfach mit der Schere die Teile abtrennen, die man verwenden möchte und dann mit Nadel und Faden wieder so zusammensetzen, dass etwas ganz Neues und Eigenes entsteht. "Am Anfang haben die Teilnehmer immer eine gewisse Scheu die Stofftiere auseinander zu schneiden, das legt sich aber dann ganz schnell" so Nathalie Rey.
Und genauso ist es dann auch, da werden beherzt Ohren oder Beine abgetrennt, die sechsjährige Amanda verlässt sich dann doch lieber auf die Hilfe ihres Vaters, der für sie den Kopf eines Pandabären abtrennen muss. Ganz schnell entstehen konkrete Ideen, wie welche Teile aneinandergenäht werden sollen. Teilnehmerin Andrea steht hier mit Rat und Tat zur Seite, ihre viele Jahre zurückliegende Ausbildung als Handarbeitslehrerein erweist sich als hilfreich. "Kannst du mir mal einen Knoten in den Faden machen? ", fragt Heidi. Die Stoffweltkugel erhält Elefantenohren, einen Hals aus gedrehten Affenarmen, den plüschigen Entenkörper und zum Schluss Affenbeine mit Entenflossen. Selbstbewusst tauft Heidi ihr Werk, "Schildkrötinus-Elefantinus-Entinus".
Aber auch die anderen Teilnehmer sind nicht weniger kreativ, Amanda mixt einen Tiger mit einem Panda und einem Hund und ergänzt das Ganze mit kleinen Tieren und Schleifchen. Völlig vertieft in ihre Arbeit entwickelt sich bei Karin, aus einem leuchtend grünen, kopflosen Tier, eine abstrakte Landschaft in verschiedenen Grüntönen.
Diesem kurzweiligen Workshop wären durchaus noch ein paar mehr Teilnehmer zu wünschen gewesen, so ergaben sich aber im kleinen Kreis anregende Unterhaltungen und ein reger Austausch an spontanen Ideen beim Bau der kleinen Monster. Dabei herrschte nicht nur beim Basteln ein buntes Durcheinander, sondern auch ein buntes Durcheinander an Sprachen. Mit Karin sprach Nathalie Französisch, mit Amanda und ihrer Mama Spanisch und mit den restlichen Teilnehmern wahlweise Englisch oder Deutsch.
Eine weitere Gelegenheit, sich künstlerisch zu betätigen bietet der Neue Kunstverein mit seiner Sommerakademie für Kinder und Jugendliche. Für die Veranstaltung vom 6. bis zum 10. August sind noch Plätze frei, Infos und Anmeldung über die Homepage www. kunstverein-pfaffenhofen. de.
Dorothee Bornemann
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