Kleine Lösung für die Schule

23.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:52 Uhr

Die Westfront der Schule in Stengelheim ist nicht mehr dicht. Der Gemeinderat beschloss, die defekten Fenster auszutauschen und die Fassade dämmen zu lassen. - Foto: Hammerl

Königsmoos (ahl) Am Ende entschied sich der Königsmooser Gemeinderat für die leicht aufgewertete Minimallösung. Die Westfront der Schule in Stengelheim erhält neue Fenster und wird gedämmt. Die Kosten dafür betragen 160 000 Euro. Die Baumaßnahme soll heuer noch in Angriff genommen werden.

Nachdem es bereits seit rund zwei Jahren an der Westseite des Anbaus hereinregnet, wie Geschäftsführer Gerhard Ottillinger während der gut einstündigen Diskussion anmahnte, war der Austausch der Fenster unumgänglich. Hierzu herrschte von Anfang an weitgehend Konsens.

Die Gretchenfrage aber lautete: Komplettsanierung oder nur eine Teillösung? Argumente gab es für beide Varianten, aber da etliche unbekannte Größen mit hineinspielen, schien die Entscheidung zunächst schwer zu fallen. Die Komplettlösung für die energetische Sanierung auf Neubaustandard zum Preis von 2,4 Millionen Euro war mit dem Konjunkturpaket II erneut ins Spiel gekommen.

Da aber Königsmoos hierfür keinen Zuschlag erhielt, wären nun abzüglich der FAG-Förderung (Finanz-Ausgleichs-Gesetz) rund 1,6 Millionen Euro von der Kommune allein zu finanzieren, wenn auch teilweise über verbilligte KfW-Kredite.

"Das steht in keinem Verhältnis zur Energieeinsparung", meldete sich Gemeinderat Gerhard Edler zu Wort. Architekt Markus Meßenzehl plädierte zwar für die große Lösung – "alles andere ist nur ein Kompromiss" – musste aber einräumen, dass sich umfassende Sanierungsmaßnahmen nur auf längere Zeit amortisierten. Konkrete Zahlen nannte er nicht.

Heinrich Seißler sprach sich dafür aus, umgehend die Westfront zu sanieren, bei der die Kosten mit 160 000 Euro überschaubar blieben. "Mit der Version vergeben wir uns nichts für eine spätere Sanierung”, meinte der Bürgermeister, der die weitere Haushaltsentwicklung abwarten möchte. Klar stellte er, dass isoliert vorgenommene Maßnahmen mit einer späteren Komplettsanierung verträglich sein müssten.

Für die auf rund 600 000 Euro veranschlagte Teillösung, die vorsah, nur den Anbau der Schule – den aber dafür komplett – zu sanieren, konnte sich kein Ratsmitglied erwärmen.

Seißlers Vize Harry Müller plädierte zunächst für die Großlösung, weil die Gemeinde sonst auf 800 000 Euro Förderung verzichte. Denn bei sukzessiver Sanierung fallen auch die FAG-Förderbeträge weg, die erst ab einer Investition oberhalb von 1,3 Millionen Euro in Anspruch genommen werden können, dann aber rund ein Drittel der Summe betragen. Dritter Bürgermeister Karl Mosch sprach sich gegen "die Flickschusterei", sprich Teillösung aus, ging aber mit Seißlers Zusammenfassung "Fenster, Dämmung, Lüftung an der Westfront" letztlich konform. Wobei die Lüftung erst zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen wird.

Konform ging letztlich auch Gemeinderat Kunibert Haberl, der darauf hinwies, eine Seite zu dämmen, bringe gar nichts zur Energieeinsparung, was der Architekt nur bestätigen konnte. Später sprach sich Haberl allerdings dafür aus, nur Fenster und Dämmung an der Westseite zu erneuern und für alles andere auf ein neues Förderprogramm zu warten. Reiner Huber erinnerte an die Prognosen zu den Schulstandorten, die Landratsstellvertreter Michael Kettner kürzlich vorgetragen hatte.

Erst müsse einmal klar sein, ob die Schule nicht in ein paar Jahren geschlossen werde. Seißler antwortete, er gehe davon aus, dass der Grundschulstandort erhalten bliebe. Die nächste Investition an der Schule steht spätestens 2019 an – dann müssen die Elektrospeicheröfen laut gesetzlicher Vorgabe in allen öffentlichen Gebäuden raus.