Eichelburg
Kleine Fehler machen Marken wertvoll

17.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:40 Uhr

Begeisterte Briefmarkensammler unter sich: Bernd Schmidtkonz und Monika Barz präsentieren das neue Buch "Plattenfehler". - Foto: Sturm

Eichelburg (HK) Briefmarkensammler in ihrem Element: In Eichelburg trafen sich viele Aktive, um nicht nur ihre Marken, sondern auch ihre Erfahrungen auszutauschen.

"Infla", der Verein der Sammler deutscher Inflationsbriefmarken, ist der größte überregionale Verein im Bund Deutscher Philatelisten mit über 1000 Mitgliedern weltweit. Die Infla Berlin betreut Sammler in verschiedenen Forschungsgruppen mit Sammelgebieten des Deutschen Reiches von 1872 bis 1945.

Genau mit diesem Thema, aber schwerpunktmäßig mit Briefmarken aus der Zeit von 1918 bis 1923 befasste sich nun der vierte Regionalstammtisch der Regionalgruppe Nordbayern. Vorsitzender Bernd Schmidtkonz aus Birkach freute sich, dass viele Aktive des Vereins, aber auch Gäste, die sich mit Leib und Seele dem Briefmarkensammeln verschrieben haben, gekommen waren. Von Cottbus bis Regensburg und von Nürtingen bis Würzburg waren die Sammler zum diesjährigen Treffen angereist, das Bernd Schmidtkonz organisiert hatte.

Auf die Frage, was denn an genau diesen fünf Jahren Zeitspanne so interessant sei, kam von den Sammlern postwendend die Antwort: die Vielfalt. 1918 bis 1923 wurde das Porto oft alle vier bis fünf Tage erhöht und es ist Tatsache, dass sich im November 1923 der Wert einer Briefmarke nicht nur verdoppelt hat, sondern sogar eine 140-Millionen-Marke neu herausgebracht wurde. Nach nur vier Tagen gab es wieder eine neue Marke, in zehnfacher Höhe über 1,4 Milliarden.

Die Werte der Briefmarken gingen ständig nach oben und so tauchen immer wieder Raritäten auf, die bisher noch irgendwo in Körben oder sonst wo versteckt lagerten, versichern die Sammlerinnen und Sammler begeistert. Doch nicht nur der Gedanken- und Erfahrungsaustausch stehen im Mittelpunkt der Regionaltreffen, sondern auch der Briefmarkentausch.

Nach der Hochinflation mit den ständigen Veränderungen kam die Goldmark, die bis 1926 galt, ehe die Reichsmark folgte. Neben der nordbayerischen Regionalgruppe der Deutschlandsammler gibt es weitere neun Gruppen in Wolfsburg, Berlin, Köln, Hamburg, Baden-Württemberg, München, Frankfurt, Leipzig und sogar in Wien. Stolz war Regionalleiter Bernd Schmidtkonz, der sehr aktiv ist, dass sein Treffen so gut besucht war.

Zu einem Fachvortrag hatte er als Referentin die Rundsendeleiterin Monika Barz gewinnen können, die über das Thema "Die neuen Plattenfehler der Inflationszeit" referierte. Es geht dabei vor allem um einmalige Druckfehler, diese Marken sind heute besonders viel wert. Auch ein aktuelles Buch stellte die Referentin vor, in dem Aufschluss über Zahlendreher, Beulen, einen zu kleinen Achter und viele andere Details gegeben wird. In dem 300-Seiten-Werk wird auf kleinste Details eingegangen und so stieß der Vortrag auf große Aufmerksamkeit.

Marken, Belege und auch die Rundsendungen, die zwischen den Mitgliedern gemacht werden, standen im Mittelgrund des Eichelburger Treffens. Zu Gunsten der Gotwin-Zenker-Stiftung wurde für einen guten Zweck auch wieder eine Versteigerung durchgeführt. Reich werden könne man heute mit dem Sammeln dieser Marken nicht mehr, sie hätten vor allem einen ideellen Wert. Doch es könne durchaus sein, dass eine Marke bis zu 500 Euro kostet.