Schrobenhausen (ed) Obwohl Freitag, der 13., im Volksglauben als ein Tag des Unglücks gilt, war der vergangene Freitag für sieben Damen und zwei Herren ein Glückstag.
Sie waren nämlich von der Schrobenhausener Konzertpianistin Carola S. Colani zu einem exklusiven Klavierabend mit Werken des brasilianischen Komponisten Ernesto Nazareth eingeladen worden. Carola S. Colani verwöhnte die Besucher hauptsächlich mit brasilianischen Tangos.
Zu Beginn des Hauskonzerts in ihren eigenen Räumen gestand Colani den verdutzten Besuchern: "Ich habe einen Geliebten." Sie löste das Rätsel schnell auf: "Nämlich den brasilianischen Pianisten und Komponisten Ernesto Nazareth." Und diese Liebe zu Nazareth, der bereits 1934 im Alter von 70 Jahren verstorben ist, spürten die Zuhörer bereits beim ersten Stück, als Colani bei dem brasilianischen Tango "Escorregando" ihren Flügel in brillanter Art und Weise erklingen ließ. Ihre Finger flitzten in unglaublicher Geschwindigkeit über die Tasten und erzeugten Klänge, die die Besucher verzauberten.
Der brasilianische Tango hat starke afrikanische Einflüsse und ist nicht mit dem argentinischen Tango zu vergleichen. Das Programm des Abends war eine Hommage an das Gesamtwerk des außergewöhnlichen Komponisten Nazareth. So durften die neun auserwählten Eingeladenen weitere Werke in Form von Nocturne, Romanze, Konzert-Etüde, Walzer und Polka genießen. Die Künstlerin fand immer den richtigen Weg, das Gefühl für die brasilianische Musik, deren Wurzeln sich aus der traditionellen europäischen Musik und aus der afrikanischen Musiküberlieferung der nach Brasilien verschleppten Sklaven zusammensetzen, zu vermitteln.
Die Gäste waren entzückt und erklatschten sich eine Zugabe. Vielleicht könnte Carola S. Colani dieses Hauskonzert auch in größerem Rahmen in Schrobenhausen anbieten. Es wäre sicherlich eine Bereicherung der Musiklandschaft der Lenbach- und Spargelstadt. Wer Colani auch einmal hören möchte, hat dazu am 18. November um 19 Uhr in der Aula der Grundschule Hilpoltstein Gelegenheit.
