Neuburg (DK) Am Samstag, 11. Februar, steht das Olaf Polziehn Trio mit Jesse Davis auf dem Programm im Birdland Jazzkeller. Wenn es darum geht, mit den großen Klassikern des Swing richtig umzugehen, können nur ganz wenige Pianisten Polziehn das Wasser reichen.
Polziehn interpretiert sie, ohne die ursprüngliche Genialität der Kompositionen zu zerstören. So gerät jedes Konzert des 41-Jährigen zu einer Reise durch die Melodienlandschaft des 20. Jahrhunderts.
Der deutsche Pianist studierte ab 1992 an der Hochschule für Musik in Köln, unter seinen Lehrern waren Musiker wie Frank Chastenier und John Taylor. Außerdem war er in den 90er Jahren Pianist des Bundesjazzorchesters. Heute lehrt er selbst an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.
Mit leichter Hand und hohem pianistischen Können, das mitunter an Oscar Peterson erinnert, taucht Polziehn jeden Klassiker in ein neues Licht. In intensiven Zwiegesprächen mit dem geschmackvoll präsenten Bassisten Ingmar Heller sowie dem punktgenau akzentuierenden Drummer Dennis Frehse verziert und verfremdet er sie kurzerhand. Der Pianist gestattet den Zuhörern erst am Schluss den erlösenden Aha-Effekt, wenn sich endlich die bekannte Melodie herausschält.
Bereits 2009 stand Polziehn in Neuburg mit Jesse Davis auf der Bühne. Mit diesem absoluten Weltklasse-Altsaxofonisten teilt der 41-Jährige nun ein zweites Mal den Jazzkeller unter der Hofapotheke. Der aus New Orleans stammende Davis gilt längst als würdiger Nachfolger von stilbildenden Instrumentalkollegen wie Sonny Stitt, Cannonball Adderley oder Charlie Parker. Letzterem verlieh Davis sogar in Robert Altmans Kinofilm „Kansas City“ 1996 Gestalt – mehr Authentizität geht nicht.
Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Karten kosten 20 Euro oder ermäßigt 15 Euro. Allerdings gibt es nur noch wenig Sitzplätze links von der Bühne, dazu Stehplätze. Eine Reservierung ist möglich per Telefon unter (0 84 31) 4 12 33 oder per E-Mail an reservierung@birdland.de.
