Gerolsbach (SZ) Wieder einmal gab es für die Gerolsbacher Schuljahrgänge 1943 und 1944 ein Wiedersehen.
Seit 1986 organisiert Josef Menzinger, jetzt bereits zum achten Male, dieses Treffen ehemaliger Schulkameraden und -kameradinnen. Heuer war es etwas Besonderes, denn die einen haben den 80. Geburtstag vor Kurzem erst gefeiert, bei den anderen steht er knapp bevor.
So mancher ist nicht mehr am Leben, bei anderen lässt die Gesundheit Fahrten von weither nicht mehr zu. Umso erfreulicher war die Energie und Lebensfreude der Angereisten. Den weitesten Weg hatte wohl eine ehemalige Mitschülerin, die aus Iphofen nach Gerolsbach kam.
Mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Andreas, den Pater Andreas zelebrierte, wurde am Vormittag der verstorbenen Mitschüler gedacht, aber auch der Lehrer und Lehrerinnen, von denen inzwischen niemand mehr am Leben ist. Der nachmittägliche Spaziergang zum Friedhof galt den verstorbenen Schulfreunden, bei einigen auch dem Besuch des Elterngrabes.
Beim Mittagessen wurden Erinnerungen von früher ausgetauscht und über den einen oder anderen Lausbubenstreich geschmunzelt; man sprach aber auch über die oftmals übertrieben strengen Lehrer, die ihre pädagogische Aufgabe damals auf ihre eigene Art interpretierten.
Die ersten Schuljahre waren noch vom Krieg geprägt. Als Kinder konnten viele die nächtlichen Luftangriffe auf München beobachten. Die Brände in München röteten den Himmel. Unvergessen sind auch die Stunden und Tage, als die Amerikaner kamen und Panzer Gerolsbach zum Beben brachten, die tagelang durch den Ort fuhren.
In Vorfreude auf das nächste Klassentreffen, bei dem dann alle schon um die 85 sein werden, ging man auseinander, froh darüber, sich in fröhlicher Runde wieder getroffen zu haben.
Maria Sonhütter
