Zum
Klartext wäre besser gewesen

14.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Zum Rückstritt von Alt-OB Alfred Lehmann als Stadtrat:

Der Rücktritt Lehmanns ist eine logische Konsequenz, hervorgerufen durch die zahlreichen Verbandelungen Stadtrat, Klinikum-Aufsichtsrat und Sitz in verschiedenen Gremien der Stadt und deren Tochtergesellschaften einerseits und den wirtschaftlichen Interessen und Tätigkeiten des Ex-OB andererseits. Seine im DK zu lesende Begründung seines Rücktritts und die damit verbundenen Schuldzuweisungen finde ich ganz schön an den Haaren herbeigezogen!

Da hätte ich mir ein Wort des Bedauerns erwartet (ich habe den Mann mal gewählt!) oder gar eine Erklärung für das entstandene "Gschmäckle" im Zusammenhang mit seiner Umtriebigkeit. Gerne hätte ich mich davon überzeugen lassen, dass der Eindruck, hier habe jemand aus seinen im Amt erworbenen Verbindungen und Verquickungen vielleicht privaten Nutzen gezogen, falsch ist. Aber man sucht in seiner Stellungnahme vergebens nach einer Erklärung oder einem Wort des Bedauerns bezüglich der Außenwirkung der Verquickung Ehrenamt und Wirtschaft.

Nein, da werden anonyme Briefe (diese gehören in die Tonne, und nur dahin!) und Verleumdungen als Grund für den Rücktritt vom Stadtrat angeführt. Da wir als Leser weder den Inhalt der Briefe kennen (auch gar nicht kennen wollen!) noch irgendetwas über Verleumdungen wissen, erschließt sich uns auch nicht, welcher Art der Schaden für die Familie des Herrn Lehmann sein sollte und ob der durch diese Art der Problembewältigung nun abgewandt ist.

Klartext wäre eines "g'stand'nen Mannsbildes" würdig gewesen und hätte mehr genutzt als die Androhung gerichtlicher Schritte gegen böse Unbekannte!

Renate Häusler, Ingolstadt