Kleinhohenried
Klare Perspektive auf dem Wunschzettel

Verbandsversammlung fordert Wirtschaftlichkeitsberechnung für Donaumoos - Haushalt beschlossen

28.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:40 Uhr
Landschaft mit Reiz: Das Donaumoos, hier bei Kleinhohenried, bleibt ein Schwerpunktthema in der Landkreispolitik. −Foto: Janda

Kleinhohenried (DK) Der Donaumoos-Zweckverband plant im kommenden Jahr mit einem zwei Millionen Euro umfassenden Haushalt.

Die Verbandsversammlung hat den Etat jetzt abgesegnet. Gleichzeitig forderten die Mitglieder des Gremiums eine realistische Zukunftsperspektive.

Das Problem des Moorschwunds mit gleichzeitiger Freisetzung von schädlichen Treibhausgasen im Donaumoos ist seit vielen Jahren bekannt. Doch bei allen Bemühungen um Lösungen und alternative Anbaumethoden für die Landwirte fehlt vielen noch immer eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit. "Wir wollen ja eine Veränderung erreichen, dafür brauchen wir aber mal Handlungsbeispiele und Praxistipps", erklärte Gerhard Edler, der Dritte Bürgermeister von Königsmoos, der für die Wasserverbände im Gremium sitzt. Dabei konnte er sich durchaus vorstellen, dass der Zweckverband selbst eine entsprechende Untersuchung in die Wege leitet. "Wenn niemand uns hilft, müssen wir eben selbst tätig werden", so Edler.

Diese Willensbekundung erntete in der Versammlung durchaus Zustimmung. "Andernorts gibt es solche Versuche bereits seit zehn Jahren, doch die Ergebnisse sind nicht auf das Donaumoos übertragbar", wusste Veronika Feichtiger von der Regierung von Oberbayern. Die hiesige Landschaft steht aus ihrer Sicht noch ganz am Anfang. Doch auch in der Mitte von Neuburg-Schrobenhausen passiert bereits etwas, wie Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner berichtete. Im Zuge des Mooruse-Projekts der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, das auch eine Fläche bei Lampertshofen (Gemeinde Berg im Gau) beinhaltet, ist Professor Matthias Drösler seinen Worten zufolge bereits mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung beschäftigt. Die Untersuchung, die nicht nur Anbau, sondern auch Verwertungsmöglichkeiten einer Nassbewirtschaftung beleuchten soll, ist bis Ende des kommenden Jahres angelegt.

Parallel dazu hofft der Verband auch auf eine Rückmeldung aus München. Wie berichtet, hatte das Gremium Ende September ein Positionspapier an den Freistaat beschlossen, das Landrat Peter von der Grün (FW) mittlerweile an seinen Parteikollegen, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, übergeben hat. "Mehr Rückmeldung, als dass es angekommen ist, haben wir aber nicht", so Hafner zum parallelen Versand an die Staatsregierung. Bezirksrätin Martina Keßler (CSU) forderte daher, bei sämtlichen Gesprächen mit den Ministerien künftig die fehlenden Bewirtschaftungsalternativen für Landwirte zu thematisieren.

Ebenso einig war sich das Gremium beim neuen Haushalt, der bereits im Oktober ausführlich beraten worden ist. Er umfasst ein Gesamtvolumen von knapp zwei Millionen Euro, davon knapp 1,5 Millionen Euro im Zweckverband selbst sowie knapp eine halbe Million Euro im Ökoflächenmanagement, das seit einigen Jahren als eigener Bereich mit eigenem Etat dargestellt ist. Größter und wichtigster Posten im Plan für das kommende Jahr ist der Grundstückserwerb, für den allein 8000000 Euro - und damit deutlich weniger als die heuer eingeplanten 1,7 Millionen Euro - vorgesehen sind. Hafner zufolge ist es aber durchaus möglich, dass ein Teil der für dieses Jahr kalkulierten Ausgaben erst 2020 kassenwirksam wird. "Es kommen heuer noch ein paar kleinere Flächen dazu, ebenso womöglich ein größeres Grundstück bei Sandizell", erklärte er. Bei Letzterem ist aber noch offen, ob der Kauf noch im Dezember klappt. Daher will der Geschäftsführer einen Übertrag ebenso wenig ausschließen wie einen erneuten Nachtragshaushalt, so wie er heuer mit einem Volumen von 1,4 Millionen Euro beschlossen worden war.

Stefan Janda