Breitenbrunn
Klagen über Drohnen

Verantwortliche für den Truppenübungsplatz tagen in Breitenbrunn

06.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr
Gruppenfoto vor dem Feuerwehrhaus in Breitenbrunn im Anschluss an das Treffen der für den Truppenübungsplatz Verantwortlichen. −Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Im Bürgersaal von Breitenbrunn haben sich vor Kurzem die Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Verbindungsausschusses getroffen.

Eingeladen hatten Michael R. Mathews, Manager der US-Garnison Bavaria und Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW). Das Treffen findet jährlich abwechselnd in einer der an den Truppenübungsplatz Hohenfels angrenzenden Gemeinden statt. Bei diesem informieren die zuständigen Kommandeure und Abteilungsleiter über den Truppenübungsplatz.

Lanzhammer und der Kommandeur, Colonel Curtis A. Buzzard, begrüßten fast alle Bürgermeister der Randgemeinden, hochrangige Militärs, Vertreter des Landratsamtes und der Polizei Parsberg sowie weitere Gemeinschaftspartner. Der Bürgermeister ging kurz auf die Geschichte des Marktfleckens ein, der im Jahr 876 zum ersten Mal genannt wurde. Dann stellte sich Buzzard vor, der aus Hawaii nach Hohenfels gekommen war. "Für mich ist das der beste Truppenübungsplatz in Europa, ja auf der ganzen Welt", betonte er.

Wie der Kommandeur berichtete, haben vergangenes Jahr rund 30000 Soldaten hier trainiert. Die Hälfte dieses Kontingents stellen multinationale Partner der US-Streitkräfte. Der Colonel bedankte sich für die Unterstützung und gab einen ausführlichen Überblick über die Belegung bis 2018. So üben derzeit 1397 Fallschirmspringer aus zwölf Nationen innerhalb und außerhalb des Truppenübungsplatzes. Zwei Brigaden, eine aus den USA und eine gemischte aus Großbritannien und Frankreich sind vor Ort. Flugzeuge aus sieben Nationen werden die Übung begleiten.

Außerdem trainieren im Oktober weitere Militärs unter der Führung eines litauischen Hauptquartiers. Von einer Offiziersschule aus England sowie aus West Point in den USA kommen Soldaten. Das setzt sich 2018 fort, zum Beispiel mit Soldaten aus Georgien, die sich auf ihren Einsatz in Afghanistan vorbereiten. Ebenfalls im nächsten Jahr ist laut Buzzard eine große Luftrettungsübung zusammen mit den umliegenden Feuerwehren geplant.

Dietmar Meier, der zuständige Abteilungsleiter, berichtete, dass heuer bereits 21 Beschwerden über Fluglärm eingegangen seien. Das betraf vor allem Übungsflüge mit Drohnen. "Wir geben allen Kommunen die Zeiten in die Hand, in denen Drohnen unterwegs sind und versuchen alle Orte gleichmäßig zu belasten", sagte Meier. Derzeit seien von Mai bis August Nachtflüge bis 1.30 Uhr oder zwei Uhr erlaubt. "Das haben wir noch nie ausgenutzt, wir konnten die Übungsflüge immer bis Mitternacht beenden", so Meier. Der Leiter des Bundesforstamtes, Markus Perpeet, äußerte sich ausführlich zum Thema "Wolf im Übungsplatz". Zwei Tiere sind laut Perpeet nachgewiesen. Bisher habe es keine Zusammenstöße von Wolf und Schafen gegeben, die sich im Übungsplatz der Landschaftspflege widmen. "Der Wolf ist ein scheues Wildtier und diese Scheu müssen wir ihm erhalten", so Perpeet, der einen kreativen Umgang mit der Situation für notwendig erachtete. So würden Schäfer Elektrozäune aufstellen und Hunde einsetzen.

Bernhard Weber, Direktor für öffentliche Bauprojekte, teilte mit, dass in den vergangenen sieben Jahren rund 207 Millionen US-Dollar in den Platz geflossen sind. Derzeit sind 43 Projekte in Planung, 34 in Arbeit und 20 heuer fertig gestellt. Dafür wurden 30,8 Millionen Dollar ausgegeben.