Neuburg
Klage gegen Bundeswehr

27.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Neuburg (vb) "Nicht zum Aushalten." So beschreibt Johann Rauscher den Fluglärm, den er momentan ertragen muss. "Die Eurofighter fliegen 150 Meter über unserem Grundstück kerzengerade nach oben, das ganze Haus wird in seinen Grundfesten erschüttert.

Ich habe Angst, dass mal so ein Vogel abstürzt."

Weil Rauscher, der in der St.-Andreas-Straße wohnt, vom Kommodore, Oberst Holger Neumann, keine Antwort auf seine Beschwerde erhalten hat, liegt nun ein Antrag auf eine einstweilige Verfügung seiner Anwälte beim Landgericht Ingolstadt vor. "Die Lärmbelästigungen und die Vibrationen sind zum Teil so hoch, dass die Alarmanlagen der auf dem Hof stehenden Kfz-Fahrzeuge auslösten, weiterhin teilweise während des Überflugs die Leuchtstoffröhren in den Lampen ausfallen", heißt es in dem Schreiben. "Eine Kommunikation während der Überflüge ist nicht mehr möglich, insbesondere ein Telefonieren." Weil davon ausgegangen werde, dass der "Schallpegel von 100 Dezibel und mehr erreicht werde", könne dies psychische und körperliche Schäden hervorrufen. Nach Ansicht des Ehepaars Rauscher rechtfertigen die Vorbereitungen auf eine Flugshow - am 11. Juni wird in Neuburg der Tag der Bundeswehr gefeiert - die massiven Beeinträchtigungen nicht.

"Ich habe nichts gegen die Bundeswehr und das Geschwader", sagt Johann Rauscher. "Aber das geht nicht mehr. Das ist nicht nur mein Anliegen, sondern das aller Nachbarn." Zur Dokumentation hat er die Flüge der Eurofighter über seinem Anwesen gefilmt und dem Schreiben ans Landgericht angefügt. Er versteht nicht, warum die Vorbereitungsflüge über bewohntem Gebiet absolviert werden müssen. "Gleich neben dem Flugplatz sind doch Wiesen und Äcker."

Beim Landgericht war am Freitag keine Stellungnahme zur einstweiligen Verfügung zu bekommen, ebenso nicht vom Geschwader selbst.