Eutenhofen
Kirchweihbaum als Festsymbol

In Eutenhofen wird drei Tage lang das Patrozinium der Dorfkirche gefeiert

13.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:17 Uhr
Die Glocken der Pfarrkirche in Eutenhofen werden die Gläubigen am Donnerstag zum Festgottesdienst rufen. −Foto: Sturm

Eutenhofen (swp) Mit einer zünftigen Kirchweih feiern die Katholiken im Dietfurter Ortsteil Eutenhofen am Donnerstag das Patrozinium ihrer Kirche und Mariä Himmelfahrt.

In den Dörfern und Städten in Bayern ist die Kirchweih, oder wie es in der Oberpfalz heißt, die Kirwa, oft das wichtigste eigene Fest im Jahr. Sie wird von den Menschen mit Freude als lebendiges Brauchtum sowie als enge Verbindung von Religiosität und weltlicher Feier begangen.

Das Dorf Eutenhofen liegt auf einer Hochfläche nordöstlich von Dietfurt. Im Jahr 1002 kam es als Geschenk von Kaiser Heinrich II. an das Benediktinerinnenkloster Neuburg. Nach dessen Aufhebung während der Reformation erhielt der Herzog von Bayern das Patronatsrecht, so dass der Ort katholisch blieb. Im 14. Jahrhundert hatten die Flügelsberger von Meihern hier einen Besitz. Im Zuge der Gebietsreform wurde Eutenhofen am 1. Januar 1972 ein Ortsteil der Stadt Dietfurt.

Den Mittelpunkt der Ortschaft bildet die Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel. Das heutige Gotteshaus wurde in der Barockzeit ab 1719 an der Stelle der früheren Kirche erbaut und 1736 geweiht. Der viersäulige Hochaltar von 1725 hat lebensgroße Holzfiguren des heiligen Josef und des heiligen Joachim. Das Altarblatt zeigt die Verehrung Mariens im Himmel durch Heilige und die Diskussion von Bischöfen über das Glaubensgeheimnis der Himmelfahrt Mariens. Das Deckenfresko über dem Altar stellt Maria als Schutzengelmadonna mit der Äbtissin von Neuburg dar.

Am Donnerstag um 9 Uhr heißen die Glocken der Pfarrkirche die Gläubigen zum Festgottesdienst anlässlich des Patroziniums willkommen. Dabei werden auch die Kräuterbüschel geweiht. Im Brauch der Kräuterweihe sieht die katholische Kirche vor allem einen Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen.

Eutenhofen ist in der glücklichen Lage, dass es dort noch ein Dorfwirtshaus gibt, nämlich das der Familie Ferstl/Mayer. Die weltliche Feier findet im und um den Gasthof statt. Es wird ein beheizbares Zelt aufgestellt, weswegen der Durchgangsverkehr umgeleitet wird.

Zur heutigen Vorkirchweih treten gegen 19 Uhr die Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung in Aktion und stellen einen blitzblank geschälten und geschmückten Kirchweihbaum auf. Zuschauer sind willkommen, für Speis und Trank ist gesorgt. Wenn sich das Festsymbol dann in luftige Höhen erhebt, wird es bei einem gemütlichen Beisammensein bis in die frühen Morgenstunden des Patroziniums-Tages bewacht. Am Donnerstag ist ab 11 Uhr Mittagstisch. Am Abend gibt es Unterhaltungsmusik im Zelt und der Kirchweihbaum wird verlost. Am Freitag klingt das Fest mit der traditionellen Nachkirchweih aus.