Baar-Ebenhausen
Kirchenschiff in etwa verdoppelt

Die Ebenhausener Pfarrkirche ist dem Heiligen Martin geweiht - Der Turm stammt aus dem Jahr 1768

16.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:18 Uhr
Ramona Schittenhelm
  −Foto: Schittenhelm/ Kirchenstiftung

Baar-Ebenhausen - Am Nikolaustag 1965 ist die St. Martins-Pfarrkirche in Ebenhausen nach dem Neubau des Kirchenschiffs geweiht worden.

Stehen blieben damals nur der Turm und der Altarraum. Entstanden ist ein breites Kirchenschiff mit tiefen bunt verglasten Fenstern. Diese stammen vom Kunstmaler Albert Burkard.

Der Turm der Kirche stammt aus dem Jahr 1768 - erbaut im Rokoko-Stil. Das Geläut besteht aus drei Glocken und wurde seinerzeit von Johannes Pasquiling aus Ingolstadt gegossen, erzählen Karl Eder und Georg Steinberger von der Kirchenverwaltung, die für das Kirchenjubiläum vor sechs Jahren eine kleine Bildersammlung der alten Kirche, des Kirchenneubaus und der Historie zusammen getragen haben. Rund um die Kirche befindet sich der Friedhof der Kirchenstiftung St. Martin.

Um 1500 wurde die Kircheim gotischen Stil neu erbaut

Die Geschichte des Gotteshauses in Ebenhausen reicht jedoch weiter zurück. Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei, die dem heiligen Martin geweiht ist, geht zurück bis ins Jahr 1037. Um 1500 wurde die einst romanische Kirche im gotischen Stil neu erbaut.

Beim Neubau, der unter Pfarrer Karl Volz geplant und auch durchgeführt wurde, konnte der alte gotische Chorraum erhalten werden. In Richtung Westen entstand ein sieben Meter langes und vier Meter breites Kirchenschiff. Im Vergleich zur alten Kirche entsprach dies in etwa einer Verdoppelung der Fläche, erzählen die beiden Kirchenverwaltungsmitglieder.

Die gotische Orgelempore konnte aufgrund des Abbruchs der Außenmauern nicht erhalten werden, weshalb man diese ebenso neu errichten musste. Die Stabilisierung des Chorraums bedeutete für die damals noch kleine Pfarrei einen enormen Kostenfaktor, denn aufgrund von Rissen im Chorbogen musste dieser neu aufgemauert und erweitert werden.

Im Hintergrund des Altarraums befindet sich der alte aus der Barockzeit stammende Tabernakel. Der stand früher nur auf einem gemauerten Sockel. Aus der alten Kirche übernommen wurden die zwölf barocken Apostelbilder, die sich an der Kirchenrückseite befinden.

Für die Bauausführung konnte man auch auf ortsansässige Firmen zurückgreifen, heißt es von der Kirchenverwaltung anhand der alten Unterlagen. Die Firmen Pamler (Bauunternehmen), Ritzel (Elektro) und Locher (Schreinerei) waren für verschiedenste Arbeiten eingebunden. Die komplette Sanierung des Kirchengebäudes kostete damals 1,1 Millionen Mark, die übrigen 200000 Mark mussten durch die Gemeinde getragen werden. 40000 Mark kamen von der politischen Gemeinde, 100000 Mark aus Sammlungen, 20000 Mark aus Eigenmitteln. Die verbleibenden 40000 Mark wurden damals als Darlehen finanziert.

Der Heilige Martin wurde inden Altarraum eingebunden

In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde der Innenraum der Pfarrkirche St. Martin verändert. Der Heilige Martin - mit dem Heiligen Carl Borromäus und Johannes Nepomuk an seiner Seite - wurde in dieser Zeit in den Altarraum eingebunden.

Über dem Chorraum befindet sich ein neugotischer Flügelaltar, der den Kirchenpatron, den Heiligen Martin, zeigt. Zu seiner Seite die beiden Bistumsheiligen Ulrich und Afra. Dies sowie die Installation der 14 Kreuzweg-Stationen fiel in die Amtszeit von Pfarrer Roman Chromik.

DK

Ramona Schittenhelm