Leserbrief
Kirchenaustritt wegen Museums

12.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:15 Uhr
Kritik an der Diözese: Dass das Priesterseminar das Juramuseum aufgibt, können einige EK-Leser nicht verstehen. −Foto: Foto: Chloupek (Archiv)

Zu "Kirche lässt Juramuseum fallen" (EK vom 9./10. Juni):Regens Michael Wohner hat in dem Artikel klar dargestellt, dass das Priesterseminar nicht mehr in der Lage ist, das jährliche Defizit zu übernehmen.

Fast hätte ich Verständnis für den Abbruch der Trägerschaft für das Juramuseum aufgebracht. Denn ich gehe davon aus, dass die Vertreter der Kirche immer die ganze Wahrheit sagen. "Gott sei Dank" hat der EK diese Darstellung mit eigenen Zahlen zum Haushalt der Diözese ergänzt. Nachdem die Diözese im Jahr 2018 mit einem Haushaltsüberschuss von 8,8 Millionen Euro rechnet, ist die Aussage "Wir hätten das Defizit nicht mehr leisten können" grundlegend falsch und geradezu lächerlich. Es hätte sich innerhalb der Diözese ein Bereich finden lassen, der das Defizit von 100.000 Euro locker ausgleichen könnte. Über diese Aussage und letztlich über den Schritt (Abgabe der Trägerschaft) bin ich so enttäuscht, dass ich für mich einen folgenschweren Entschluss gefasst habe, der nichts mit meinem Glauben zu tun hat.

Ich trete aus der Kirche aus und werde anstatt der Kirchensteuer jährlich 1000 Euro an die Freunde des Juramuseums e. V. überweisen. Wenn es jemandem ähnlich geht wie mir, gebe ich die Anregung: 100-mal 1000 Euro sind auch 100.000 Euro.

Xaver Kleinhans
Obereichstätt