Steinsdorf
Kirche wird wieder aufgebaut

Die Versicherungen für das Steinsdorfer Gotteshaus greifen Deckengemälde könnte gerettet werden

09.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Nach dem Brand in der Steinsdorfer Kirche klafft über dem Altar ein großes Loch in der Decke. Heute soll ein Gerüst aufgebaut werden, das den gesamten Innenraum absichert.

Steinsdorf (DK) Aufatmen in Steinsdorf: Nach dem Brand soll die Kirche in der ursprünglichen Form neu entstehen. Die Versicherungen greifen. Am Wichtigsten ist jetzt allerdings erst einmal ein Behelfsdach, um das Gotteshaus vor weiteren Schäden durch Regen zu schützen.

An der Steinsdorfer Kirche herrscht geschäftiges Treiben. Die Firma Belfor, die spezialisiert ist auf die Sanierung nach Brand- oder Wasserschäden, hat mit den Aufräumarbeiten begonnen. Das Wasser ist inzwischen komplett aus dem Kircheninneren herausgepumpt worden, wobei ein Teil davon unter die Platten in den Estrich gelaufen sei, wissen die Arbeiter. Teile der Kirche können sie noch nicht betreten, da erst heute das ganze Kirchenschiff mit einem Gerüst abgesichert werden soll.

Große Löcher klaffen in der Decke, doch eines der Gemälde - das im alten Teil der Kirche - ist noch beinahe ganz erhalten. "Es wäre sehr wichtig, dieses Gemälde zu retten, es hat einen großen ideellen Wert", betont Pfarrer Wolfgang Stowasser. Diözesanarchitekt Günther Augsburger weiß, dass es mitsamt dem Putz möglicherweise in einem Stück heruntergenommen werden kann, die Gefahr ist nun allerdings, dass die Balken trocknen, sich zusammenziehen und der Putz dabei locker wird. Das Deckengemälde müsse also gesichert werden.

In den nächsten Tagen kommt ein Notdach auf die Kirche, das das Innere des Gotteshauses möglichst schnell vor weiteren Wasserschäden schützen soll. Bis der Wiederaufbau beginnt, kann es noch dauern. "Frühestens im Sommer bekommt die Kirche wieder einen Dachstuhl, damit sie bis zum Winter von außen dicht ist", sagt Augsburger. Am Montag muss zunächst einmal ein Statiker das Gebäude begutachten. Doch es sehe so aus, als sei die Bausubstanz mit den beiden Stahlbetonträgern nicht so stark beschädigt worden, weiß Kirchenpfleger Wolfgang Roth aus Gesprächen mit verschiedenen Gutachtern, die bereits vor Ort waren. "Es sieht zwar wüst aus, aber mit einer Decke und einem neuen Dachstuhl ist das Gröbste erledigt", bestätigt Augsburger. Auch die Fenster seien großteils erhalten geblieben. "Es dauert halt alles seine Zeit."

Zumindest greifen die beiden Versicherungen - sowohl für das Gebäude selbst als auch für die Inneneinrichtung. Bei dem Gespräch mit den Verantwortlichen sei herausgekommen, dass die Kirche wieder so hergestellt werden kann, wie sie war, sagt Augsburger. Allerdings müssten die Details noch geklärt werden. Auch die alten Baupläne könnten wieder verwendet werden.

Wenn die Bestandsaufnahme abgeschlossen ist und die endgültige Schadenshöhe feststeht, werden die Arbeiten ausgeschrieben. Die Ermittler der Kriminalpolizei hatten die Schadenshöhe vorläufig auf rund eine Million Euro geschätzt. "Wenn die Mauern intakt sind, könnte das reichen", sagt Augsburger. Auch die Bauleitung für den Kirchenneubau ist noch zu klären. Doch dafür wird es in den kommenden Wochen zahlreiche Gespräche geben, in denen Details zwischen den Verantwortlichen besprochen werden.