Aichach
Kirche ist unser aller Sache

15.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:37 Uhr

Am liebsten hätte er sein Jubiläum gar nicht gefeiert, letztlich freute sich Stadtpfarrer Johannes Schmidt dann aber doch über die Glückwünsche. Die Krönungsmesse von Mozart hatte Chorregent Alois Kammerl mit der Chorgemeinschaft, dem Kammerchor, vier Solisten und großem Orchester einstudiert - Foto: Jarde

Aichach (SZ) Vor 40 Jahren wurde Aichachs Stadtpfarrer Johannes Schmidt zum Priester geweiht.

Jetzt feierte er das Jubiläum mit seiner Pfarrei. Den feierlichen Rahmen dazu bot die Krönungsmesse von Mozart. Chorregent Alois Kammerl hatte sie mit der Chorgemeinschaft, dem Kammerchor, vier Solisten und großem Orchester einstudiert.

Bescheiden meinte Pfarrer Johannes Schmidt in seinen einleitenden Worten: „Die Messe gebührt Gott alleine, nicht mir.“ Er zitierte den ehemaligen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld: „Dem Vergangenen: Dank, dem Kommenden: Ja!“ Das sei auch sein Lebensmotto. In seiner Predigt, der das Matthäusevangelium vom Gleichnis vom Sämann vorausgegangen war, meinte Schmidt weiter, dass man lernen müsse, mit Misserfolgen umzugehen. Aber Jesus erinnere die Menschen daran, dass man nicht nur überall das Schlechte und die Misserfolge sehen dürfe, sondern sich an dem Guten und den Erfolgen freuen solle. Nur das bringe die Menschen weiter, so Schmidt.

Exakt am 3. Juli 1971 wurde Johannes Schmidt in der St.-Ludwigs-Kirche in München zum Priester geweiht. Darauf sei er stolz, so Schmidt, der demnächst 65 Jahre alt wird. Seit zehn Jahren wirkt er in der Aichacher Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt.

Nach der Messe bat der Pfarrgemeinderat alle Gläubigen in den Pfarrgarten zu einem kleinen Stehempfang. In launigen Worten verglich Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rupert Jung das Leben von Pfarrer Johannes Schmidt mit der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach. Als kurz darauf Regen einsetzte, bat der Stadtpfarrer spontan alle Gäste in die Kirche, um dort weiter würdig zu feiern. Die Kirche werde dadurch nicht entweiht, meinte Stadtpfarrer Schmidt.

Bürgermeister Klaus Habermann würdigte Schmidts Tätigkeit in Aichach. Er freute sich, dass die Kirchenrenovierung begonnen hat, bei der alle mithelfen wollen. „Denn Kirche ist unser aller Sache“, meinte Habermann und weiter: „Wir sind froh, dass wir Sie haben.“ Auch Rita Gruber von der Kirchenverwaltung dankte Stadtpfarrer Schmidt für sein segensreiches Wirken. Der Amtsbruder von der Evangelischen Gemeinde, Pfarrer Winfried Stahl, gratulierte ebenfalls und brachte als Geschenk eine CD mit orthodoxen Gesängen mit. Er flachste: „Das ist weder katholisch noch evangelisch und damit neutral“.

Johannes Schmidt bedankte sich bei allen, die zu der kleinen Feier gekommen waren. Er sagte: „Die zehn Jahre in Aichach waren eine erfüllende, nahezu glückliche Zeit“, die er nicht missen wolle.