Roth
Kirche auf Schwedisch

32 Mitarbeiter aus dem evangelisch-lutherischen Dekanat Schwabach auf Gegenbesuch im Pastorat BorÃ¥s in Südschweden

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Die Reisegruppe aus dem evangelisch-lutherischen Dekanat Schwabach auf ihrem Gegenbesuch in Schweden. - Foto: Huyskens

Roth/Schwabach (HK) Seit dem Jahr 2006 unterhält die Evangelische Landeskirche in Bayern eine Partnerschaft mit der Diözese Skara, Schwedens ältestem, über 1000 Jahre bestehendem Bistum. 32 Mitarbeiter aus dem Dekanat Schwabach besuchten jetzt das Pastorat BorÃ¥s in Südschweden.

Bereits im Oktober 2016 waren Mitarbeiter aus Borås zu Besuch im Dekanat Schwabach gewesen, um vor allem die Arbeit von und mit Ehrenamtlichen kennenzulernen.

Mit einem herzlichen "Hey" - auf Deutsch "Hallo" - wurden nun die Gäste aus dem Dekanat Schwabach in den Gemeinden und Gruppen des Pastorats BorÃ¥s beim Gegenbesuch willkommen geheißen.

Unter der Leitung von Dekan Klaus Stiegler hatten sich Ende Mai 32 Pfarrer sowie Diakoninnen und Religionspädagogen sowie die ehrenamtlichen Präsidenten der Synode aus dem Dekanat Schwabach auf dem Weg nach Schweden gemacht, um dort die Strukturen der schwedischen Kirche kennenzulernen.

Das Schwabacher Pfarrkapitel war nun speziell interessiert an der besonderen Arbeitsstruktur der schwedischen Kirche, die vor allem durch Hauptamtliche getragen wird. In Pastoraten, also in Zusammenschlüssen von verschiedenen Kirchengemeinden, arbeiten multiprofessionelle Teams nach dem Prinzip des "Tilsammans", zu Deutsch "zusammen". Tilsammans meint ein Arbeiten mit offenen Türen und Transparenz, in Teams, in denen unterschiedliche Berufsgruppen als gleichberechtigte Partner zusammenarbeiten. Mehrmals wöchentlich finden Teamsitzungen statt, um die Arbeit zu koordinieren und sich über Aktuelles auszutauschen. Nicht jeder muss alles tun, sondern arbeitet nach den jeweiligen Gaben und Fähigkeiten.

Die Schwabacher Gruppe wurde vom leitenden Pfarrer des Pastorats BorÃ¥s, dem Kyrkoherde Stefan Hiller, in die Struktur des Tilsammans eingeführt. In kleinen Gruppen konnten Gemeinden besucht werden, um sich einen Einblick in die konkrete Arbeit zu verschaffen. Besonders bemerkenswert war der Besuch in der Gemeinde Hässleholm. Hier handelt es sich um eine Brennpunkt-Gemeinde mit hohem Ausländeranteil, Flüchtlingswohnungen und vielen Armen. Die Mitarbeiter dieser Gemeinde setzen sich je nach ihren Fähigkeiten gezielt für die Bedürfnisse dieser Menschen ein.

Bei strömendem Regen, aber bestens gelaunt wanderten die Schwabacher von BorÃ¥s in das zwei Stunden entfernte Jugendfreizeitheim Bovik. Dort wurden sie herzlich willkommen geheißen von einer Jazzband und vielen Mitarbeitern und Mitgliedern von Kirchenvorständen zu einem genussreichen Abendessen. Der Austausch und die Gespräche vertieften das Kennenlernen und Einsichten in die verschiedenen Kirchensysteme. Dekan Stiegler überreichte den Gastgebern fränkische Genusswaren als Dankeschön.

Nach drei Tagen BorÃ¥s besuchte die Gruppe die deutsche Christinengemeinde in Göteborg. Der aus Deutschland stammende leitende Pfarrer erläuterte aus seiner Sicht die schwedische Kirchenstruktur und verwies vor allem auf die vielen administrativen Aufgaben, die ein Pfarrer zu leisten hat, wenn man einem Pastorat vorsteht.

Dekan Stiegler fasst das Erlebte zusammen: "Die Partnerschaft zwischen unserer Evangelischen Landeskirche und dem Bistum Skara ist wichtig. Es ist wertvoll, voneinander zu lernen, wie kirchliche Arbeit gestaltet werden kann, um nahe an den Menschen zu sein und dem gemeinschaftlichen Leben zu dienen."