"Keine Angst"
Kinderschutzbund gibt Tipps: Wie erkläre ich meinem Kind Corona?

25.11.2020 | Stand 04.12.2020, 3:33 Uhr
Ein Kind reicht einem Mitarbeiter des Gesundheitswesen in der Slowakei ein Blatt - im Rahmen eines Corona-Massentests. −Foto: dpa

Schon die Kleinsten müssen in der Schule Maske tragen, Sport- und Musikunterricht fallen neuerdings ganz anders aus als sonst.

 

Corona hat die Welt im Griff. Aber wie erklärt man das Kindern?

Wir haben beim Kinderschutzbund in Passau nachgefragt. Dessen Vorsitzende, Julia Stern, gibt Tipps für den kindgerechten Umgang mit dem Virus.

Grundsätzlich, sagt sie, komme es natürlich auf das Alter an. Man solle aber zu Kindern in jedem Fall "so ehrlich wie möglich" sein, sagt Julia Stern. Ihren Kindern habe sie zum Beispiel erklärt, dass Viren kleine Geschöpfe sind, die man mit den Augen nicht sieht - die sich aber vermehren und krank machen können.

Sie habe mit ihren Kindern aber weniger über die Krankheitsbilder gesprochen, sondern mehr über das Thema Vorsorge. "Man sollte dabei genau beschreiben, was man gegen die Viren tun kann: Regelmäßig Händewaschen und in die Armbeuge niesen und husten sind dabei ganz wichtig", sagt sie.

 

Nicht die Angst übertragen

Viele Eltern seien sehr ängstlich, weiß Julia Stern. Wichtig sei es aber, diese Angst nicht auf die Kinder zu übertragen. Sie sollen nicht aus Angst handeln, sondern aus Vorsicht und Respekt ihren Mitmenschen gegenüber. Auch die Schuldfrage ist für Julia Stern ganz klar: "Kein Kind ist Schuld am Gesundheitszustand einer anderen Person", sagt sie. Deshalb dürfe es auch im Fall einer Infektion nicht zu Schuldzuweisungen kommen. Dann sei Mitgefühl gefragt.

Wenn es zu Verdruss kommt bei den Kindern wegen der vielen Freizeitaktivitäten, die derzeit nicht mehr möglich sind, sei es Aufgabe der Eltern, Alternativen zu bieten. Das können Abenteuerspaziergänge sein oder Taschenlampen-Wanderungen, gemeinsame Fernseh-Abende mit Popcorn, Plätzchen-Back-Nachmittage oder Bastelstunden. Auch zu Brieffreundschaften ermuntert der Kinderschutzbund die Kleinen. "Jeder freut sich doch, wenn er einen Brief oder eine Postkarte bekommt", sagt Julia Stern.

 

Karin Seibold