Neuburg
Kinderhorte optimieren

10.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:25 Uhr

Neuburg (DK) Die Umsetzung des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes war Schwerpunktthema der diesjährigen Herbstfachtagung im Landratsamt. Bürgermeister, Trägervertreter und die Leiterinnen aller Kindertagesstätten waren der Einladung des Kreisjugendamtes gefolgt.

Stefan Porsch vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen erläuterte aus seiner Sicht die rechtlichen Details und gab einen Ausblick auf geplante Änderungen.

Gerade im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit hat das seit 2005 geltende Gesetz Veränderungen in der Betreuungslandschaft herbeigeführt. Es konnten zahlreiche neue Betreuungsplätze, gerade für Kinder unter drei Jahren, geschaffen werden. "Da dies nicht ohne Anpassung der finanziellen staatlichen Hilfen gelingen konnte, musste das vorausgehende System der personalbezogenen Förderung auf eine kindbezogene Förderung umgestellt werden", so Porsch, der in seiner Behörde unter anderem für die Entwicklung der kindbezogenen Förderung zuständig ist.

Lob zollte er den Trägern von Einrichtungen, die sehr engagiert die neuen gesetzlichen Bestimmungen umsetzen. Das hohe Engagement schlägt sich natürlich in der pädagogischen Arbeit nieder und kommt besonders den Kindern zugute. Die Verbesserung der personellen Rahmenbedingungen bleibt weiterhin Ziel des Familienministeriums.

Andere Planungen zielen darauf ab, das Verwaltungsverfahren im Bereich der Zusammenarbeit von Landkreisbehörde, Gemeinden und Kindergärten zu vereinfachen und die Gastkindregelung zu optimieren.

Breiten Raum nahm auch die Handhabung der gegenseitigen Vertretung des Fachpersonals ein. "Der Fachkräftemangel macht sich zwischenzeitlich nicht mehr nur in den Ballungszentren bemerkbar", so Porsch in seinen Ausführungen.

Eine weitere Herausforderung ist, die Kinderhorte durch Optimierung in ihrem Fortbestand zu sichern. Gerade im Hinblick auf den flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen wird sich eine große fachliche Diskussion ergeben.

Wenn es nach den Vorstellungen des Familienministeriums geht, soll den Gemeinden im Rahmen der Bedarfsplanung weiterhin die Schlüsselrolle zugedacht bleiben. Insbesondere wird den Landkreisen eine stärkere Rolle bei Einrichtungen mit überörtlichem Einzugsbereich zukommen. Ob und wann die verschiedenen Initiativen des Ministeriums die Gesetzesreife erlangen, steht noch nicht fest.

Sowohl der Referent aus dem Staatsministerium als auch Mahmoud Al-Khatib, der neue Abteilungsleiter für Jugend und Soziales am Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, resümierten, "dass eine gute Planung nur in enger Abstimmung von Gemeinde, Träger und Jugendamt erfolgen kann". Beide sind sich sicher, dass die Beteiligten diese Herausforderung zum Wohle unserer Kinder meistern werden.