Ingolstadt
Kinder erleben Bajuwarenzeit

26.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Ingolstadt (tbk) Nach dem großen Zuspruch im letzten Jahr weitet das Stadtmuseum heuer sein Museumsfest auf zwei Vormittage für Schulklassen und Kindergärten aus. Unter dem Titel "Mia san mia – die frühen Bajuwaren" werden am Montag, 17. Mai, und Dienstag, 18. Mai, jeweils von 9 bis 13 Uhr die Vorfahren der heutigen Bayern und das damalige Leben in ganz Europa genauer unter die Lupe genommen.

Wie haben die Bajuwaren im Frühmittelalter gelebt? Was haben sie gegessen? Und welche Kleidung haben sie getragen? Beim Museumsfest 2010 können die Kinder und Jugendlichen Antworten auf diese Fragen finden. Dann verwandelt sich die Wiese vor dem Kavalier Hepp in ein frühmittelalterliches Lager. Jene Zeit soll zum Leben erweckt werden, in der die Anfänge Ingolstadts liegen.

Wie die Menschen um 800 lebten, zeigen die Coraces Danuvii. Sie demonstrieren unter anderem wie man Brot im Lehmofen backt, Pfeilspitzen herstellt oder Wolle verarbeitet. Die Museumspädagogik hat eine Vielzahl von Kreativ- und Aktivstationen sowie Themenführungen vorbereitet, um den jungen Besuchern Einblick in die Lebensverhältnisse im Frankenreich und damaligen Europa zu vermitteln.

Mit Federkiel und Tinte wird eine klösterliche Schreibstube lebendig. In der Malerwerkstatt werden Farben angerührt. So können die Kinder eine mittelalterliche Buchseite mit prächtigen Initialen gestalten. In der Buchbinderei wird ein kleines Heft selbst gebunden und der Einband verziert. Auch die Archäologen beteiligen sich am diesjährigen Museumsfest und bergen zusammen mit den Kindern das Grab eines mächtigen bajuwarischen Anführers, vielleicht gar jenes des Ingold. In der Münzpräge können die Besucher einen Ingolstädter Pfennig anfertigen. Daneben gibt es eine Färberküche, eine Goldschmiede und eine Töpferwerkstatt, in denen die Kleinen mittelalterliche Handwerkskunst kennen lernen können.

Im 8. Jahrhundert breitete sich der Islam bis nach Spanien und Portugal aus. Neben ihrer Religion brachten die Araber auch die islamische Kultur und Wissenschaft nach Europa. Wer einmal in die Fußstapfen eines Baumeisters schlüpfen will, der kann sich die Ingolstädter Moschee en miniature nachbauen. Zu Wasser und zu Land erfolgten die Raubzüge der Wikinger. Ausgerüstet mit einem selbst gebauten Wikingerhelm machen sich die Kinder auf zur Eroberung Grönlands.

Der Eintritt beträgt drei Euro. Anmeldungen für Schulklassen und Kindergärten sind ab sofort beim Stadtmuseum unter der Telefonnummer (08 41) 3 05 18 85 möglich.