Hamburg
"Killerinstinkt braucht man auch in der Abwehr"

Markus Kauczinski über die Fehlerkette beim 0:1 Doch insgesamt war der FCI-Trainer sehr zufrieden

28.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Alte Bekannte aus der Relegation: HSV-Trainer Bruno Labbadia und Bundesliga-Neuling Markus Kauczinski (rechts). - Foto: Meyer

Hamburg (DK) Irgendwie steht Markus Kauczinski beim FC Ingolstadt mit dem Glück im Bunde. Erst siegte der neue FCI-Trainer im Pokal in Aue mit 8:7 im Elfmeterschießen, jetzt verhalf ihm ein Billardtor zum gelungenen Einstand in der Bundesliga.

Und das ausgerechnet beim Hamburger SV, an dem er mit dem Karlsruher SC vor einem Jahr noch so unglücklich in der Aufstiegsrelegation gescheitert war.

 

Herr Kauczinski, war das die späte Rache am HSV?

Markus Kauczinski: Nein. Es ging ja nicht um mich, sondern darum, dass die Jungs gut spielen. Dass ihr gutes Spiel belohnt wurde, war wichtig.

 

Aber das Spiel war Ihre Premiere in der Bundesliga. Das ist doch etwas Besonderes.

Kauczinski: Nein, gar nicht. Das war ein Gefühl wie sonst auch. Es war ein bedeutendes Spiel, aber das war damals in der Relegation auch so, und da waren auch 50 000 Zuschauer da. Und die Verantwortung für mein Team habe ich ja in jedem Spiel.

 

Zumindest die Tore fielen kurios.

Kauczinski: Tore sind immer vermeidbar. Beim 0:1 steckte eine Fehlerkette dahinter. Brègerie springt unter dem Ball durch. Matip verliert dann den entscheidenden Zweikampf. Da haben wir den Killerinstinkt vermissen lassen. Den braucht man nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr.

 

Hätte Nyland halten können?

Kauczinski: Ich glaube nicht. Wood kam frei zum Schuss.

 

War der Ausgleich verdient?

Kauczinski: Das Tor war absolut verdient. Ich wusste erst gar nicht, was da passiert ist. Das war ein Querschläger. Da gucke ich immer zuerst zum Linienrichter, ob da einer etwas zu meckern hat. Aber schon vor dem Ausgleich hatte ich das Gefühl: Wir können das. Die Mannschaft kann Bundesliga spielen.

 

Auffällig war der neue Spielstil. Wie hat Ihnen die Umsetzung gefallen?

Kauczinski: Das war das Beste, was wir bisher gespielt haben. Wir wussten, dass Hamburg Probleme im Spielaufbau hat. Wir haben mehr für das Spiel getan und hatten unsere Möglichkeiten. Es ist gut für unser Selbstvertrauen, dass die Mann-schaft sieht, dass das funktioniert. Wir können mit Ballbesitz agieren und haben gute Fußballer. Ich bin sehr zufrieden mit dem Punkt, aber noch mehr mit dem Auftritt meines Team.

 

Die Fragen stellte Gottfried Sterner.