Oberhausen
Kieselerde: Oberhausen fordert Antworten

Gemeinderat sieht noch Klärungsbedarf zum geplanten Abbau des wertvollen Rohstoffs

17.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:06 Uhr
Rainer Hamp
Abbau in Planung: Die Firma Hoffmann Mineral will bei Oberhausen Kieselerde fördern. Die Zufahrt soll komplett über die B16 erfolgen, damit kein Verkehr durch den Ort fließt. −Foto: Hamp

Oberhausen (DK) Im Neuburger Raum nördlich der Donau gibt es die einzigartige Kieselerde, die seit etwa 100 Jahren von der Firma Hoffmann abgebaut und für verschiedene Produkte verwendet wird. Mit einem weiteren Abbaugebiet, das bei Oberhausen entstehen soll, beschäftigte sich der dortige Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Unweit des Reiterhofs und des Höfelhofes sind zwei Schürfflächen vorgesehen. Den Angaben der Firma zufolge liegt die Kieselerde bis zu 24 Meter tief im Boden. So tief werde man graben. Die Rodung des Waldes soll im Herbst 2019 beginnen, der Abbau etwa eineinhalb Jahre lang dauern. 2021 möchte man mit der Wiederverfüllung der beiden Tagebauten beginnen. Bis 2026 wäre nach dem Hauptbetriebsplan der Firma auch die Rekultivierung, also die Neubepflanzung, abgeschlossen. Für den Betrieb müssen Zufahrtswege entstehen, die Anbindung an die B16 verläuft aber über die jetzige Zufahrt nach und von Oberhausen.

In seiner Stellungnahme weist der Gemeinderat aber darauf hin, dass es noch mehrere Punkte zu besprechen gibt. "Solange die nicht geklärt sind, gilt die Planung als abgelehnt", stellte Bürgermeister Fridolin Gößl (CSU) eindeutig fest. So muss die Firma ein Gutachten vorlegen, inwieweit die Luft verschmutzt und die relativ nah wohnende Bevölkerung durch Lärm belästigt werde. Auch müssen erst noch Leitungen, unter anderem möglicherweise eine Hauptwasserleitung, verlegt werden. Die Stellungnahme wurde ohne längere Diskussion einstimmig beschlossen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ratssitzung war die Änderung des Flächennutzungsplans. Mit ihr sollen die Grenzgebiete zu den Waldzonen im Norden Oberhausens zum Wohngebiet werden. Die Gemeinde hatte dies im Hinblick auf einen möglichen Nationalpark Donau-Auen beschlossen, der momentan zwar auf Eis liegt, aber natürlich nicht für immer abgehakt ist. Die meisten Behörden, Firmen und Vereine hatten mit den Planungen keine Probleme. Nun geht das Verfahren in den nächsten Schritt.

Dem Antrag auf Überschreitung einer Baugrenze um zehn Zentimeter bei einem Einfamilienhaus in Unterhausen stimmte das Gremium ebenso zu wie dem Bau eines Zweifamilienhauses in Unterhausen. Die zusätzliche Absenkung des Gehsteigs für eine Einfahrt muss der Eigentümer aber selbst bezahlen. Auch der Antrag für den Bau eines Werkstattgebäudes mit Betriebsleiterwohnung in Kreut wurde genehmigt. Zum Schluss informierte Gößl darüber, dass sowohl der Straßenausbau in Unterhausen als auch die Baustelle im Kindergarten Sinning auf der Zielgeraden sind.

Rainer Hamp