Oberrödel
Kettensägenmassaker in Oberrödel

Holz-Action mit Bildhauer Clemens Heinl und dem Bayerischen Rundfunk im Sägewerk

18.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:03 Uhr
Matthias Hertlein
Alles fürs Fernsehen: Harte Kettensägen-Arbeit von Clemens Heinl in Oberrödel. −Foto: Hertlein

Oberrödel (HK) Für Helmut Meier ist es eine willkommene Abwechslung in seinem Holz-Dasein.

Überall sind Bretter und Stämme im Sägewerk in Oberrödel gelagert und mittendrin Kunstwerke des Bildhauers Clemens Heinl aus Schwabach. Riesige Körper, die da auf dem Gelände lagern. Seit 15 Jahren arbeiten der 60-Jährige und Helmut Meier zusammen.

Mit einem Bagger hievt Maier gerade eine Holz-Frau zum männlichen Gegenstück. Es ist reichlich zu tun , immerhin ist an diesem Nachmittag ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks da, um dem über die Region hinaus bekannten Künstlers bei der Arbeit zuzusehen. Nicht ohne Grund.

Die Stadt Schwabach, respektive das Kulturamt unter Leitung von Sandra Hoffmann-Rivero, ehrt ihren prominenten Künstler am 17. November im Stadtmuseum Schwabach mit einer Werkschau - einer Retrospektive mit dem Arbeitstitel "Unvollendet". Rund 30 Jahre Schaffenskraft liegen hinter Heinl und das soll gewürdigt werden. Im Januer 2019 feierte der Bildhauer seinen 60.Geburtstag; ein Grund für Hoffmann-Rivero, über eine würdige Veranstaltung nachzudenken. Ursprünglich war der 10.November vorgesehen, aber jetzt steigt die Vernissage am 17. November.

Knapp sieben Stunden sind BR-Redakteurin Susanne Nordhausen, Tonmann Reinhold Sebald, Kameramann Chris Korner und Assistentin Jessica mit Heinl für die Aufnahmen unterwegs. In Oberrödel bearbeitet Heinl ein Stück Eiche aus dem Fundus von Helmut Meier. An Holzmangel leidet der Künsler da nicht . "Der Helmut hat immer etwas für mich herumliegen. " Zuvor waren das BR-Team in Heinls Werkstatt in Schwabach, wo er fürs Fernsehen Schlagemetall in Gold bearbeitet, er verwendete statt Farbe Lebermasse. Nicht unbedingt tauglich für eine sensible Nase. Auf drei Räume verteilt, stehen große und kleine Exponate - fertig oder in Bearbeitung - herum. Die Fußball-Nationamannschaft und die Köpfe der NC Brown Blues Band. Sie wandern auch zur Werkschau ins Stadtmuseum.

Heinl ist in Sachen Kunst schon in Brasilien gewesen, er hat in der südchinesischen Metrople in Shenzhen ausgestellt und war im "Haus der Kunst" in München vertreten - und natürlich einige Male in der Kulturfabrik in Roth. Als erster Künstler hatte Heinl 1996 in Schwabach den Kulturmeter von Bündnis 90/Die Grünen erhalten. Heinl hat auch die Schwabacher Kunstbiennale "Ortung" einst mit ins Leben gerufen. Bei der jüngsten Auflage war im Übrigen sein goldener Engel mit riesigen Flügeln der Eye-Catcher bei der Eröffnung. Ein Hausbesitzer in der Innenstadt hatte dieses Werk in Auftrag gegeben und just zur Biennale-Eröffnung auf dem Dach eines Hinterhofs anbringen lassen.

Ein genauer Sendetermin des Heinl'schen Beitrags steht allerdings noch nicht fest, die Rede ist von einem Termin um den 10. November herum.

Matthias Hertlein