Burgheim
Kettenbagger auf der Liegewiese

Gemeinde lässt Ufer das Badesees abräumen 400 000 Euro über Leaderprojekt?

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Nicht mehr einladend sieht der "Strand" am Burgheimer Badesee aus. Ein Bagger hat den Schilfgürtel abgeräumt und tiefe Spuren auf der Wiese hinterlassen. Der reizvolle Einstieg ins Wasser durch Schilfnischen ist damit verschwunden. - Foto: r

Burgheim (r) Die Marktgemeinde Burgheim lässt ihren Badesee an der Kreisstraße "aufhübschen". Mit europäischen Fördermitteln aus dem Leader-Programm soll Infrastruktur am See entstehen. Bei den Vorarbeiten für diese Saison hat ein Kettenbagger die Liegewiese ziemlich ramponiert.

Der Baggerfahrer rückte mit dem Auftrag an, den Schilfgürtel zu beseitigen - und hat ganze Arbeit geleistet. Der Strand liegt jetzt blank da, das Schilf ist weg. Das ist schade, denn die vier, fünf Lücken im Schilf hatten den Badegästen bisher als Zugang zum Wasser gereicht. Außerdem bot das Schilf Rückzugsraum für Kleinfische, Amphibien und Entennachwuchs.

Bürgermeister Michael Böhm findet die Sache halb so schlimm. Die Schilfmahd sei mit dem Burgheimer Fischereiverein und der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen gewesen. Das Landratsamt hält die Freizeitnutzung im Nordwesten des Badesees und den Naturschutz im Süden für die richtige Aufteilung. In den verschilften Ufern brüten Schwäne, Wildenten, Graugänse und Blesshühner. Ihr Bestand hat erheblich zugenommen. Die Schwäne fressen sich derzeit in einem benachbarten Gemüsefeld satt, am See verunreinigen sie massiv die Ufer.

Frühestens 2017 soll die Burgheimer Baderegion über ein Leader-Programm aufgewertet werden. Bei Gesamtkosten von 400 000 Euro stünden 50 Prozent Fördermittel im Raum. Für den Badesee überlegt sich die Gemeindepolitik den Bau von Sanitäranlagen, Umkleideräumen, Kiosk, Feuerstellen und ein besseres Arrangement der Parkplätze.

Auf der Wunschliste stehen Geländer im Wasser und Schwimminseln als Attraktion besonders für die Kinder in dem rund 70 000 Quadratmeter großen Gewässer. Nach einer Bürgerbeteiligung steht nun die endgültige Zustimmung von Lenkungsausschuss und Gemeinderat an.

Bürgermeister Michael Böhm sieht eine gute Chance, mit hohen Fördermitteln die Naherholung im Norden seiner Gemeinde zu verbessern. Die naturbelassene Weiher- und Uferlandschaft wird sich dann wohl erheblich verändern.

In der Donauebene mit teils dicken Kiesschichten geht auch der Kiesabbau weiter. Die Firma Wanner will zwischen Burgheim-Nord und dem Auwald in der Nähe des Schnödhofs zwei neue Abbauflächen eröffnen.

Verändert hat sich auch der Umgriff des sogenannten Flurbereinigungsweihers. Die örtliche Tiefbaufirma Schmid hat das Gelände für neuen Kiesabbau vorbereitet und den Bewuchs entfernt.