Eichstätt (rj) Sedanur, Ilknur und Ayse haben die neue Kettenabsperrung an der Römerstraße schon bemerkt. Die drei Siebtklässlerinnen wollen nur eben mal schnell ins Feinkostgeschäft gegenüber.
So wie sie überqueren jeden Tag viele Schüler in der Mittagszeit die viel befahrene Straße am Schulzentrum Schottenau. Wer zur Bushaltestelle will, hat es oft besonders eilig. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen, wie zuletzt im Juli, als zwei Mädchen zum Teil schwer verletzt wurden.
Seit Schulbeginn säumen nun Kettenabsperrungen die Bürgersteige. Sie sollen die Fußgänger von der Kreuzung wegführen. "Wir wollen die Schüler so aus der Gefahrenzone rausbringen", erklärt Karl Ziegelmeier vom Ordnungsamt. Bei Ortsterminen mit Schule, Elternbeirat und Polizei sei auch eine Mittelinsel im Gespräch gewesen. "Dafür war aber nicht genug Platz", so Ziegelmeier. Auch die Bushaltestelle wurde einige Meter verlegt, weg von der Kreuzung.
Das Konzept scheint aufzugehen: Die meisten Schüler marschieren brav die Absperrung entlang, bis sie die Kreuzung verlassen haben. Dann aber sind sie nach wie vor auf sich gestellt, wenn sie heil über die Straße kommen wollen. Eine Ampel gibt es nicht. Ein kleiner Bub mit großem Schulranzen steht am Ende der Absperrung. Er schaut kurz, dann flitzt er los.
Sedanur und ihre Freundinnen glauben nicht so recht an den Erfolg der Kettenabsperrung. Ihnen wäre ein Zebrastreifen lieber. "Viele Autofahrer geben da vorne noch mal richtig Gas", sagt Sedanur.
Um die Kinder noch besser zu schützen, sucht das Ordnungsamt Schulwegbegleiter. "Wer zwischen 12 und 14 Uhr Zeit hat, kann sich bei uns melden", sagt Ziegelmeier.
Seit Ende August hängt im Feinkostgeschäft an der Kreuzung ein Aushang "Schulweghelfer gesucht." Bis jetzt hat sich aber noch niemand gemeldet. Wer den Schulkindern sicher über die Römerstraße helfen möchte, wird gebeten, sich im Ordnungsamt unter Telefon (0 84 21) 60 01 160 zu melden.
