Lenting
Kessel wird Aktiengesellschaft

30.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:27 Uhr

Die Führungsmannschaft der Kessel AG: Vorstandsvorsitzender Bernhard Kessel und die Vorstandsmitglieder Alexander Kessel, zuständig für Vertrieb, Marketing und Personal, und Edgar Thiemt, zuständig für Technik und Finanzen (von links). - Foto: oh

Lenting (DK) "Ich bin mir sicher, dass wir momentan auf dem richtigen Weg sind". Der richtige Weg – das ist für Bernhard Kessel auch die Umwandlung der von ihm vor 46 Jahren gegründeten Kessel GmbH in eine Aktiengesellschaft. Für das in Lenting (Kreis Eichstätt) beheimatete Unternehmen, das sich als Innovationsführer auf dem Gebiet der Entwässerungstechnik für Gebäude und Grundstücke sieht, sollen damit die Weichen gestellt werden in eine weitere positive Zukunft.

Alleiniger Aktionär der AG ist die von Bernhard Kessel gehaltene Kessel Holding GmbH. Geführt wird die Kessel AG vom bisherigen Management, bestehend aus einem dreiköpfigen Vorstand und einem Aufsichtsgremium. Als Vorstandsvorsitzender teilt Bernhard Kessel die Verantwortung mit seinem Neffen und Vorstandskollegen Alexander Kessel (zuständig für Vertrieb, Marketing und Personal) und mit Edgar Thiemt (zuständig für Technik und Finanzen). Der bisherige Beirat mit Dieter R. Kirchmair als Vorsitzendem, Ludwig Reisinger als dessen Stellvertreter sowie Paul Witschi und Alf Löffler fungiert künftig als Aufsichtsrat und wird ergänzt um Bernhard Kessels Kinder Ronny Kessel und Sabine Kessel.

Auch wenn Bernhard Kessel derzeit noch als Vorstandsvorsitzender fungiert, sieht er mit der AG-Gründung einen wesentlichen Schritt für eine Nachfolgeregelung getan. "Ich persönlich bin sehr froh, jetzt so weit zu sein. Mit der AG sind Management und Kapital klarer voneinander getrennt. Das Unternehmen wird von unabhängigen Organen geführt. Das ist im Hinblick auf die künftige Entwicklung auch gut so", sagt Kessel, der zuversichtlich auch auf das Geschäftsjahr 2010 blickt.

Mit einer "Mischung aus Können, Glück und Fleiß" hat Kessel auch im schwierigen Jahr 2009 seinen Marktanteil ausgebaut. In Deutschland liege das Unternehmen nicht nur "voll im Plan", sondern auch im Plus, so Kessel. Der Rückschlag vom Januar und Februar sei aufgeholt. Der Entwässerungsspezialist beklage lediglich eine "kleine Macke" im Export, aber dies habe keine Auswirkung auf den Ertrag. Das Unternehmen habe "in den vergangenen Jahren immer seine Ziele erreicht", so Bernhard Kessel, und er sei überzeugt, dass es auch künftig Zugewinne gebe.

In den kommenden Jahren wolle er "eher zukaufen als verkaufen", so Kessel. Als Abrundung der Produktgruppe seien Beteiligungen, Zukäufe oder Joint Ventures denkbare Wege. Aber zur Zeit gebe es "nichts Konkretes". Den derzeitigen Anteil von einem Viertel des Umsatzes will Kessel noch steigern. Ziel seien etwa 50 Prozent. Ausgebaut werden soll auch der Forschungs- und Entwicklungsbereich. Dazu wird in Lenting im kommenden Jahr neu gebaut. Vier bis fünf Mio. Euro sollen die Gesamtinvestitionen betragen, wovon 1,2 Mio. Euro in das Gebäude fließen.

Kessel beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro erwirtschaftet.