Kerzen und Gebete statt Waffengewalt

15.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:30 Uhr

"Kriege kennen nur Verlierer": Walter Last, Pfarrer der evangelischen Christuskirche, und der katholische Stadtpfarrer Josef Beyrer ermutigten zum Einsatz für den Frieden in der Welt. - Foto: Staimer

Schrobenhausen (tsj) Vertreter von Kirche und Politik, der Stadt und der Gemeinden sowie von Soldaten- und Vertriebenenverbänden gedachten am Volkstrauertag überall im Schrobenhausener Land der Opfer von Krieg und Gewalt. In Schrobenhausen führte nach dem Sonntagsamt in der Stadtpfarrkirche ein Schweigemarsch zum Kriegerdenkmal.

Beflaggung mit Trauerflor vor dem Rathaus, Böllerschüsse und Kranzniederlegungen durch die Krieger- und Soldatenkameradschaft sollten zur Erinnerung an die Opfer der Kriege mahnen. Trommler der Freiwilligen Feuerwehr Schrobenhausen führten den Marsch vom Lenbachplatz zum Perger Platz an. Das Blasorchester der städtischen Musikschule bildete den musikalischen Rahmen der öffentlichen Feierstunde am Kriegerdenkmal.
 

Als "Novembertag des Nachdenkens" bezeichnete Bürgermeister Karlheinz Stephan den Volkstrauertag, der mit Unterbrechungen seit 1922 begangenen wird, angeregt vom Bund der Kriegsgräberfürsorge. In einem historischen Abriss erinnerte das Stadtoberhaupt an die Schrecken und Opfer der "Furie des Krieges" sowie von Flucht und Vertreibung. Mit den Worten Theodor Heuss’ ermahnte Stephan zur Aufgabe der Menschheit, sich für den Frieden in der Welt einzusetzen.

"Für Kraft, Fantasie und Geduld" auf dem Weg des Friedens betete Stadtpfarrer Josef Beyrer. "Kriege kennen nur Verlierer", sagte Walter Last auch im Hinblick auf die vernarbte Trauer der Hinterbliebenen. Der evangelische Geistliche erinnerte an die friedlichen Montagsdemonstrationen, die letztendlich zur deutschen Wiedervereinigung führten. Statt auf Waffengewalt zu setzen, empfahl Last "Kerzen und Gebete als Überraschungsmomente der Geschichte". Symbolisch zur Unterstützung seiner Worte entzündete er eine Kerze in der Gefallenendenkstätte, während Josef Beyrer zum gemeinsamen Gebet des Vaterunsers aufforderte.