London
Kerbers trauriges Aus

Die Kielerin unterliegt Viktoria Asarenka in einem hochklassigen Tennisspiel

02.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

Gut gespielt, aber trotzdem verloren: Angelique Kerber ist im Viertelfinale gegen Viktoria Asarenka ausgeschieden. - Foto:

London (DK) Die deutschen Tennis-Herren waren nicht wirklich präsent, die Damen eine verlässliche Größe. Gestern scheiterte Angelique Kerber als letzte im Viertelfinale. Beim 4:6, 5:7 gegen die Weltranglisten-Erste Viktoria Asarenka gewann die Kielerin neben den Sympathien des Publikums wertvolle Punkte für die Weltrangliste und vor allem reichlich Selbstvertrauen.

Ihre Gegnerin versteht nicht nur hart und platziert zu schlagen, sie versteht auch große Turniere zu gewinnen. In Melbourne feierte die Weißrussin im Januar ihren ersten Grand-Slam-Erfolg. Zwölf Titel und ein Preisgeld von mehr als 14 Millionen Dollar hat die seit Dienstag 23-Jährige bislang verbucht – da muten die 2,6 Millionen von Angelique Kerber und zwei Turniersiege ausbaufähig an. Gestern bot die erste Deutsche, die seit Barcelona 1992 ein olympisches Viertelfinale erreichen konnte, der Weltranglisten-Ersten zeitweise glänzend Paroli. Es war ein Match auf Augenhöhe, ein Duell mit zeitweise herausragenden Ballwechseln, in den entscheidenden Phasen fehlte Kerber nicht viel. Manchmal waren es nur Zentimeter. Das ist im Tennis dann aber doch zu viel. Begeisterung löste beispielsweise das siebte im Spiel im ersten Satz aus. Es stand 4:2 für Asarenka, als sich beide Kontrahentinnen gnadenlos über den Centre Court jagten. Kerber gelang das Break, das Publikum dankte mit Ovationen. Beim Stand von 5:4 nutzte die Weißrussin ihren ersten Satzball, weil ein Cross der Kielerin zu lang geriet.

Im zweiten Satz lag diese wieder 0:2 hinten. Es folgten drei Breaks, ehe Kerber erstmals in diesem Durchgang ihr Aufschlagspiel zum 3:3 gewann. Bei 5:3-Führung besaß Asarenka ihre ersten drei Matchbälle, doch es war wie schon im Achtelfinale gegen Venus Williams: Kerber gab nicht auf, kämpfte und hatte das Glück auf ihrer Seite: Mit zwei Netzrollern gelang ihr ein erneutes Break. Die Weißrussin reagierte sauer, drosch einen Ball in eine Ecke und wurde ausgepfiffen. Doch nach 105 Minuten folgte der vierte Matchball. Die Kielerin schlug eine Vorhand ins Aus, gratulierte, packte ihre Tasche und wurde mit freundlichem Beifall von rund 11 000 Zuschauern verabschiedet.