Ingolstadt
Keine Zuschauer beim Derby

Bayernliga: FC Ingolstadt II kann beim TSV 1860 München II personell aus dem Vollen schöpfen

12.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:45 Uhr

Ingolstadt - Das Coronavirus hat nun auch die Bayernliga erreicht: Vorausgesetzt, der bayaerische Fußballverband stoppt heute nicht den Spielbetrieb, findet das Derby zwischen dem TSV 1860 München II und FC Ingolstadt II am Sonntag (14 Uhr) ohne Zuschauer statt.

Die Schanzer wollen sich durch den Trainerwechsel bei den Profis nicht beeinflussen lassen und drei Punkte einfahren.

Am Dienstag gaben die Löwen bekannt, als Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus alle Spiele und Trainingseinheiten der Nachwuchsmannschaften für Zuschauer bis auf Weiteres zu sperren. Dies betrifft auch das Spiel gegen die Ingolstädter. Für FCI-Trainer Alexander Reifschneider eine nachvollziehbare Entscheidung: "Es gibt ausreichend Fachleute, die sich mit dem Thema beschäftigt haben und Empfehlungen aussprechen. Wenn eine solche Maßnahme als notwendig erscheint, dann wird das richtig sein. "

Auch wenn das Verbot der Staatsregierung erst für Veranstaltungen ab 1000 Zuschauer gilt, geht für Reifschneider die Sicherheit vor: "Im Endeffekt geht es ja um eine Ansammlung von Menschen. Man darf nicht vergessen, dass das Spiel ein Derby ist und unsere beiden Profimannschaften am Wochenende nicht spielen. "

Auch ohne Zuschauer gehen die Ingolstädter mit einer klaren Erwartungshaltung in das Spiel. "Wir wollen gewinnen, ganz klar", stellt Reifschneider fest. Dabei wollen sie sich auch von den Turbulenzen bei den Profis rund um die Entlassung von Cheftrainer Jeff Saibene nicht stören lassen: "Wir sind eine eigenständige Mannschaft und bereiten uns losgelöst davon auf unsere Wettkämpfe vor. Von daher betrifft uns das in keinster Weise. "

Für das Derby kann Reifschneider in personeller Hinsicht nahezu aus dem Vollen schöpfen: Bis auf Jordan Born stehen ihm alle Spieler zur Verfügung. Born, der am Dienstag seinen 20. Geburtstag feierte, ist nach muskulären Problemen derzeit im Aufbautraining und wird frühestens heute wieder ins Training einsteigen. Ob es für Sonntag reicht, wird sich zeigen. Egal ob mit oder ohne Born, die elf Spieler auf dem Platz werden gegen die Löwen voll gefordert sein. "Die Duelle gegen die Sechziger sind immer intensiv. Da wird uns in jedem Fall alles abverlangt", erwartet Reifschneider.

Keinen hohen Stellenwert will er der Begegnung aus der Hinrunde einräumen. Wobei: Mit demselben Ergebnis wäre er wahrscheinlich sehr zufrieden. Im ESV-Stadion gewannen die Schanzer das Derby damals mit 3:2. Zur Pause stand es nach Treffern von Felix Bachmann, Fabio Moreno Fell und Philipp Herrmann bereits 3:0. "Die Löwen haben ihr Spiel weiterentwickelt. Mit dem Spiel aus der Hinrunde beschäftigen wir uns nicht groß, es geht wieder bei 0:0 los", meint Reifschneider.

Die Gastgeber sind jedenfalls gut aus den Startlöchern gekommen. In der Vorwoche bezwangen sie den TSV Schwabmünchen - immerhin Tabellenfünfter - mit 2:0. "Die Löwen haben eine unheimlich eingespielte Truppe. Sie haben über das ganze Jahr hinweg ihre Abläufe optimiert und erhalten auch immer wieder punktuelle Verstärkungen aus der Profimannschaft", erklärt Reifschneider. Sie sind auch eine von nur drei Mannschaften, die dem unangefochtenen Spitzenreiter FC Pipinsried einen Punkt abknöpfen konnten: Am dritten Spieltag erkämpften sich die Löwen zu Hause ein 0:0. "Es wird anspruchsvoll für uns, Lösungen zu finden. Aber wir sind guter Dinge", meint Reifschneider. Geisterspiel hin oder her - die Schanzer wollen nach dem 3:2-Erfolg gegen Dachau nachlegen.

DK