München
Keine Zurückhaltung

Arturo Vidal trifft mit dem FC Bayern auf seinen Ex-Verein Leverkusen

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Trifft auf den Ex-Klub: Für Vidal wird es ein spezielles Spiel - Foto: Witters

München (DK) Die Bayern müssen im Bundesliga-Spiel gegen ihren Lieblingsgegner Bayer Leverkusen ihre Defensive umstellen. Arturo Vidal tritt zum ersten Mal gegen seinen Ex-Verein an und würde einen Treffer gegen Bayer aus Respekt „nur vorsichtig bejubeln“.

Die Auslosung für die Champions-League-Vorrunden hatten die Bayern schnell abgehakt. Der FC Arsenal? Schon wieder! Dazu die Außenseiter Olympiakos Piräus und Dinamo Zagreb. Alles machbar. Champions-League-Flair hat auch der Kontrahent der Bayern am Samstag (18.30 Uhr) in der Bundesliga. Bayer Leverkusen hat es ebenfalls unter die besten 32 Teams in der Königsklasse geschafft – und ist der Lieblingsgegner der Bayern. 75 Prozent ihrer Heimspiele haben die Münchner gegen Leverkusen gewonnen. Doch Bayer steht auch für die letzte Hinrunden-Pleite in der Allianz Arena: Am 28. Oktober 2012 verlor Bayern mit 1:2, es folgten 44 Partien ohne Niederlage (acht Remis).

Pep Guardiola hält viel vom letztjährigen Tabellenvierten. „Sie sind ein großer Konkurrent um den Titel in der Bundesliga. Leverkusen ist ein einzigartiger Gegner – du hast keine Zeit zum Überlegen“, sagt der Trainer. Seine Marschroute: „Wir sollten besser den Ball laufen lassen als unsere Beine.“ Wie knapp es zwischen beiden Teams zuletzt war, zeigen die Ergebnisse aus der vergangenen Saison: In der Hinrunde siegten die Bayern 1:0 im Mai verloren sie in Leverkusen 0:2 – allerdings mit einer um Viertliga-Spieler ergänzten Elf, da die Münchner Tage später beim FC Barcelona antreten mussten. Im DFB-Pokal-Viertelfinale kam Bayern erst im Elfmeterschießen weiter.

Am Samstag muss Guardiola umstellen. Der Coach hat nach den Ausfällen von Jérôme Boateng (gesperrt nach Gelb-Rot), Medhi Benatia (Muskelverletzung), Holger Badstuber, Javi Martínez und Jan Kirchhoff (alle im Aufbautraining) nur noch einen gelernten Innenverteidiger zur Verfügung: den Brasilianer Dante. Nur wie lange noch? Dante wird von seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg und ausgerechnet Leverkusen umworben. „Wenn Dante auf uns zukommt und uns bittet, dass er gehen kann, dann werden wir uns damit auseinandersetzen“, sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer.

Bereits weg ist der Däne Pierre-Emile Höjbjerg. Im Tauziehen um den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler gab es am Freitag eine überraschende Wende: Höjbjerg wird bis zum Ende der Saison an Schalke 04 ausgeliehen. Neben dem FC Augsburg, für den der Mittelfeldspieler bereits die vergangene Rückrunde auf Leihbasis absolviert hatte, galt zuletzt auch Leverkusen als erste Adresse für einen Wechsel. „Ich freue mich auf diese neue Aufgabe bis Saisonende“, sagte Höjbjerg, „ich möchte Spielpraxis bekommen und mich als Spieler weiterhin für den FC Bayern empfehlen. Das will ich in Schalke schaffen.“ Der Däne besitzt in München einen Vertrag bis 2018. Sammer betonte, der FC Bayern setze „nach wie vor sehr große Hoffnungen auf Pierre-Emile Höjbjerg“ und sehe dessen Zukunft in München.

Im Gegensatz zu Franck Ribéry, der wegen seiner Knochenhautentzündung am Sprunggelenk schon bald sechs Monate pausiert, wird Arjen Robben wohl erneut in der Startelf stehen. Der 31-Jährige wurde am Freitag zum neuen Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft ernannt, als Nachfolger von Robin van Persie. Gegen Leverkusen werden die Augen der Fans aber speziell auf Arturo Vidal gerichtet sein, der auf seinen Ex-Klub trifft. „Es ist ein spezielles Spiel für mich“, sagte Vidal, den Leverkusen 2007 als 20 Jahre altes Talent nach Europa geholt hatte. Einen Treffer gegen Bayer würde der Chilene aus Respekt vor seinem Ex-Klub „nur vorsichtig bejubeln“. Ansonsten aber sei keinerlei Zurückhaltung drin, speziell in den Zweikämpfen. „Ganz klar nein! Auf dem Platz sind sie Gegner. Da spiele ich ganz normal“, sagte Vidal und wehrte sich zugleich gegen das Treter-Image: „Ich trete mit Kraft auf, aber ich gehe auf den Ball. Ich finde nicht, dass ich speziell aggressiv bin.“